Sport: Danke, Präsident
Armin Lehmann über den Transfer von Ronaldinho zum FC Barcelona Es ist erst ein paar Wochen her, da hatten sich der FC Barcelona und sein Präsident Laporta in den Kopf gesetzt: Beckham muss her. Bekanntlich kam es anders, und Real Madrid schnappte sich den Weltstar für schlappe 35 Millionen Euro.
Armin Lehmann über den Transfer
von Ronaldinho zum FC Barcelona
Es ist erst ein paar Wochen her, da hatten sich der FC Barcelona und sein Präsident Laporta in den Kopf gesetzt: Beckham muss her. Bekanntlich kam es anders, und Real Madrid schnappte sich den Weltstar für schlappe 35 Millionen Euro. Das war nicht gut fürs Image der Katalanen, zumal die vergangene Saison sportlich ein Desaster war. Präsident Laporta brauchte dringend einen Coup. Und da der Brasilianer Ronaldinho nicht nur auf der Einkaufsliste von Manchester United stand, sondern auch von Madrid, war der Transfer quasi das 1:1 gegen den Erbfeind. Soweit die Psychologie.
Und die Finanzen? 200 Millionen Euro Schulden lasten auf dem FC Barcelona, die Hausbanken haben dem Klub die Kreditwürdigkeit schon abgesprochen. Trotzdem kann man sich nun leisten, 30 Millionen Euro für Ronaldinho auszugeben. Wie das geht? Mit einem neuen Präsidenten. In Spanien muss einer, der Präsident werden will, sein Vermögen offen legen. Laporta kommt aus einer alten OberschichtFamilie. Er ist nicht nur Anwalt, sondern macht Geschäfte, die eine Menge Geld abwerfen. Der Mann kann auch gut verhandeln. Der Deal: Die Banken geben doch nochmal Geld, und Laporta verspricht, seinen strengen Haushaltsplan umzusetzen. Im nächsten Jahr will man einen ausgeglichenen Etat, im Jahr darauf wieder verdienen. Und wenn es nicht klappt, kommt bestimmt ein neuer Präsident.
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