zum Hauptinhalt

Sport: Das 1:1 zwischen Dortmund und Leverkusen beruhigt viele aufgeregte Gemüter - erst einmal

Die sportliche Darbietung war mäßig, die Erleichterung dennoch riesengroß. Nach dem 1:1 (1:1) von Borussia Dortmund im Duell der Champions-League-Geschädigten mit Bayer Leverkusen wich die Anspannung aus den Gesichtern der BVB-Führungskräfte.

Die sportliche Darbietung war mäßig, die Erleichterung dennoch riesengroß. Nach dem 1:1 (1:1) von Borussia Dortmund im Duell der Champions-League-Geschädigten mit Bayer Leverkusen wich die Anspannung aus den Gesichtern der BVB-Führungskräfte. Befreit von der Sorge vor einer neuerlichen Blamage und einer Revolte der eigenen Fans konnte selbst der zuletzt leidgeprüfte Vereinsboss Gerd Niebaum wieder lachen. "Das war ein wichtiger Punktgewinn für unsere Nerven", frohlockte Niebaum, der nach der viel diskutierten 0:1-Pleite in Porto und dem K.o. in der europäischen Fußball-Königsklasse auf das Schlimmste gefasst war.

Nicht nur Niebaum atmete nach dem Remis in einem überaus mäßigen Bundesliga-Spitzentreffen und dem ausgebliebenen Stimmungsumschwung beim Anhang tief durch. "Wenn das heute in die Hose gegangen wäre, wäre es bestimmt ganz schwierig geworden", bekannte Manager Michael Meier freimütig und sprach der Partie ob des aus Dortmunder Sicht glücklichen Verlaufs einen besonderen Stellenwert zu: "Es gibt wichtige, und es gibt ganz wichtige Spiele. Heute war ein ganz Wichtiges. Das Team hat Doppelpass mit den Fans gespielt. Das war der eigentliche Erfolg."

Viel hätte aber nicht gefehlt - und der Albtraum wäre Realität geworden. Nur drei Tage nach dem peinlichen Knockout in der Champions League brachte der siebte Saisontreffer von Bayer-Torjäger Ulf Kirsten (33.) die Dortmunder erneut gehörig ins Wanken. Als die ersten Schmähgesänge durch das mit 68 600 Zuschauern erneut ausverkaufte Westfalenstadion hallten, kühlte Otto Addo die erhitzten Gemüter ab. Der wichtige Ausgleichstreffer durch den Jungstürmer in der 43. Minute bewahrte Mannschaft und Trainer vor weiteren unangenehmen Diskussionen.

Das dürftige Spielniveau verwunderte indes keinen der Beteiligten. Ausgepowert vom Dauerstress der vergangenen Wochen, der für beide Mannschaften mit dem "Abstieg" aus der Champions League in den Uefa-Cup endete, bemühten sich die Profis in erster Linie um Schadensminimierung. Für BVB-Manager Meier eine logische Konsequenz der jüngsten Misserfolge. "International dabei zu sein, kann auch ein Fluch sein. Die, die nicht spielen, können sich auch nicht blamieren." Die anstehende Länderspiel-Pause will Präsident Niebaum zur Aufarbeitung der schmerzlichen Geschehnisse von Porto nutzen. "Die Pause", sagt er, "wird uns gut tun. Jetzt müssen wir uns wieder sammeln."

Auch Christoph Daum kommt die zweiwöchige Bundesliga-Auszeit gerade recht. "Danach sind bei uns vier verletzte Spieler wieder fit", sagte der Leverkusener Trainer, der sein Team trotz der anhaltenden Durststrecke mit nur einem Sieg in den vergangenen zehn Pflichtspielen in aussichtsreicher Position wähnt. "Der FC Bayern ist erst drei Punkte weg, das ist aufholbar."

Schon im kommenden Heimspiel gegen Hansa Rostock soll die Wende zum Guten eingeleitet werden. "Da müssen wir eine Serie starten", verlangt Daum. Ein ebenso positives Fazit zieht Torschütze Ulf Kirsten: "Mit der Punkteteilung in Dortmund können wir gut leben."

Heinz Büse

Zur Startseite