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Sport: Das Beste aus Bremen

Werder gewinnt mal wieder dank Stürmer Ailton und ist nach dem 3:1 in Leverkusen neuer Tabellenführer

Leverkusen. Der Triumphator ließ sich Zeit. Als Ailton in der ausverkauften Bayarena in der 78. Minute ausgewechselt wurde, schleppte er sich geradezu Richtung Spielerbank. Dabei winkte er mehrere Male zum Bremer Anhang und küsste mit großer Geste die grüne Werder-Raute auf seinem Trikot. Sein ganzes Auftreten zeigte: Seht her, Fußballfans, wieder habe ich ein wichtiges Tor geschossen. „15 Tore in 15 Spielen, sehr gut“, konkretisierte der kleine Brasilianer sein enormes Selbstbewusstsein nach der Partie. Da wurde er erneut als Spieler des Tages gefeiert. Und Werder Bremen war nach einem letztlich beeindruckenden 3:1 (2:0)-Sieg Tabellenführer, während Leverkusen nun im fünften Pflichtspiel sieglos bleibt.

Dabei hatte es in diesem Spitzentreffen, das diesen Namen verdiente, lange nicht nach einem Bremer Erfolg ausgesehen. Denn weder von Ailton noch von Klasnic war in den ersten 40 Minuten etwas zu sehen. Leverkusens Offensivspiel setzte die Akzente: In der 14. Minute passte Schneider auf Lucio, aber den platzierten Drehschuss des brasilianischen Weltmeisters von der Strafraumlinie konnte Torwart Reinke halten, wie auch den brachialen Freistoß desselben Spielers aus rund 28 Metern (21.). Sensationell dann die Parade Reinkes zehn Minuten später, als er einen von Berbatow geschossenen Ball aus zehn Metern noch um den Pfosten lenkte. In dieser Spielphase, räumte Werders Trainer Thomas Schaaf hinterher ein, „haben die Leverkusener die größeren Spielanteile gehabt“. Es fehlten nur die Tore.

Dann folgte der Auftritt Ailtons. In der 40. Minute scheiterte er noch aus 14 Metern freistehend an Keeper Butt, nachdem Leverkusens Kapitän Jens Nowotny einen langen Ball unfreiwillig vorgelegt hatte. Zwei Minuten später nutzte er eine perfekt getimte Vorlage Klasnic’ von links und schoss unhaltbar für Butt aus sechs Metern ein. Auch Placente grätschte ins Leere, der entscheidende Ballverlust im Mittelfeld aber ging auf das Konto von Franca. Und in der 44. Minute köpfte Innenverteidiger Kristajic einen Freistoß aus rund 12 Metern ins linke untere Eck, erneut unhaltbar für Butt. „Dieser Doppelschlag hat uns viel Selbstvertrauen gegeben“, sagte Schaaf.

Der Sieg aber geriet noch in Gefahr, vor allem, weil Micoud nach einem harmlosen Foul an Ponte in der 69. Minute mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde. Es war wie ein Signal für den Gastgeber, der vorher „lange von dem Rückstand geschockt“ war, wie Bayers Trainer Klaus Augenthaler sagte. In der 72. Minute verkürzte Nowotny nach einer Ecke von Ponte mit einem Volleyschuss noch zum 1:2. Danach drückte Leverkusen und kam noch zu guten Chancen für Berbatow und Neuville, und zwei Weitschüsse Juans und Schneiders strichen nur knapp über das Tor. In der Nachspielzeit aber fing sich der Gastgeber den entscheidenden Konter ein: Zwar tackelte Nowotny den voranstürmenden Charisteas fair, doch Schiedsrichter Kemmling zeigte Nowotny die Rote Karte wegen einer Notbremse – und gab Elfmeter.

Lisztes verwandelte sicher zum 3:1. Es war das dritte Tor bei sechs Chancen, „ein Nachweis unserer Qualität“, wie Sportdirektor Klaus Allofs nach dem Spiel befand. „Jetzt wollen wir auch da oben überwintern“, sagte Fabian Ernst.

Dazu brauchen die Bremer nun noch einen Heimsieg gegen Rostock.

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