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Sport: Das Beste zum Schluss

Borussia Mönchengladbach schlägt Schalke 3:1 und krönt das Jahr mit dem Einzug ins Viertelfinale.

Vor zehn Monaten hat Lucien Favre als Trainer bei Borussia Mönchengladbach angefangen. Sein erster Gegner hieß Schalke 04, genauso wie der letzte in diesem Jahr. Dass aber sonst alles anders ist als noch im Februar, war vor dem Anpfiff des DFB-Pokal-Achtelfinales auf einem Banner in der Nordkurve des Borussia-Parks zu lesen: „Letztes Jahr noch am Boden, heute auf dem Weg nach oben – Danke Jungs! Danke Lucien!“ Das perfekte Jahr 2011 hat für die Gladbacher gestern Abend die Krönung erfahren. Favres Mannschaft besiegte den Titelverteidiger in einem am Ende fesselnden Pokalfight 3:1 (1:0). Während es für die Schalker die erste Niederlage im DFB-Pokal nach acht Siegen hintereinander war, steht die Borussia zum ersten Mal seit acht Jahren wieder im Viertelfinale.

Beide Mannschaften spielten in derselben Besetzung wie am Wochenende in der Bundesliga. Die einzige Änderung gab es auf Schalkes Trainerbank, wo Huub Stevens von seinem Assistenten Seppo Eichkorn vertreten wurde. Der Cheftrainer der Schalker weilte wieder bei seiner schwerkranken Mutter. Es war zunächst eine sehr taktische Begegnung mit wenigen Höhepunkten. Den Gladbachern unterliefen im Aufbauspiel zu viele Ungenauigkeiten, in der Abwehr aber standen sie gewohnt sicher, so dass auch von den Schalkern keine Gefahr ausging.

Gleich der erste Torschuss überhaupt führte dann nach etwas mehr als einer Viertelstunde zur Führung für die Gastgeber. Schalkes Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos grätschte eine Hereingabe von Marco Reus direkt in den starken linken Fuß von Juan Arango, und gegen dessen präzisen Flachschuss von der Strafraumgrenze hatte Torhüter Lars Unnerstall keine Abwehrchance.

Von den Schalkern kam vor der Pause so gut wie gar nichts. Eichkorn reagierte und schickte zu Beginn der zweiten Hälfte für den Finnen Teemu Pukki den jungen Offensivspieler Julian Draxler aufs Feld, der vor einem Jahr im Pokal-Viertelfinale sein erstes Tor für Schalke erzielt hatte. Doch schon 50 Sekunden nach Wiederanpfiff waren alle Pläne wieder hinfällig. Klaas-Jan Huntelaar zeigte dem Linienrichter einen Vogel, sah Gelb, applaudierte – und wurde des Feldes verwiesen.

Der Schalker Raul musste sich fortan allein in Schalkes Angriff versuchen, und für kurze Zeit sah es so aus, als hätte der Platzverweis die Schalker erst richtig angestachelt. Joel Matip vergab mit einem Kopfball die beste Chance. Nur eine Minute später aber schien die Sache so gut wie erledigt. Marco Reus schoss aus 25 Metern aufs Schalker Tor, sein Versuch wirkte nicht einmal besonders gefährlich, doch weil Unnerstall zu weit in der rechten Ecke stand, konnte er den Ball nicht mehr erreichen, und es stand 2:0.

Die Gladbacher hatten danach durch Arango, Herrmann und Nordtveit beste Gelegenheiten zum 3:0, wirkten nun aber insgesamt etwas zu nachlässig – und wurden bestraft. Nachdem Torhüter Marc-André ter Stegen einen Schuss von Jurado aus den Händen hatte gleiten lassen, staubte Draxler zum 1:2 ab. Zwanzig Minuten blieb Schalke noch, 18 Minuten davon zitterten sich die Gladbacher durch die Arena, dann erzielte Reus nach einem Konter das 3:1. In der Nachspielzeit wurde mit Jermaine Jones noch ein weiterer Schalker wegen einer Unsportlichkeit vom Platz gestellt.

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