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Bayer 04 Leverkusen - FC Bayern München

© dpa

Das Bundesliga-Spitzenspiel: Bayern schlägt Bayer

Der FC Bayern München siegt 2:0 bei Bayer Leverkusen und liegt nun vor dem Spiel gegen Hoffenheim schon auf dem zweiten Tabellenplatz.

Eine Viertelstunde vor Schluss wurde es für den FC Bayern München noch einmal richtig brenzlig. 1:0 führte der Deutsche Meister gegen den Herausforderer Bayer Leverkusen, doch von der Seitenlinie drohte ernste Gefahr. Tim Borowski stand zur Einwechslung bereit. Zweimal schon, gegen Bochum und Mönchengladbach, verspielten die Bayern eine sichere Führung, nachdem Borowski aufs Feld gekommen war. Aber das ist nichts, was Jürgen Klinsmann, den Trainer der Bayern, in irgendeiner Weise schreckt. Luca Toni, der Schütze zum 1:0, musste vom Platz, für ihn kam Borowski. Doch nicht einmal mit diesem Sabotageakt konnte Klinsmann den Sieg seiner Mannschaft noch verhindern. Miroslav Klose erhöhte kurz vor Schluss sogar zum 2:0. Es war ein Erfolg, den sich die Münchner mit einem souveränen Auftritt nach der Pause mehr als verdient hatten.

„Ich bin sehr zufrieden, vor allem mit der Spielweise in der zweiten Halbzeit“, sagte Klinsmann. Das Unternehmen Herbstmeisterschaft nimmt nach dem neunten Spiel ohne Niederlage langsam klare Konturen an: Wenn die Bayern am Freitag ihr Heimspiel gegen Hoffenheim gewinnen, sind sie zum ersten Mal in dieser Saison Tabellenführer. Die Leverkusener hingegen fielen auf Platz vier zurück. „Das ist schade, weil wir uns eine super Ausgangslage kaputt gemacht haben“, sagte Bayers Trainer Bruno Labbadia. Wieder einmal wähnte sich Leverkusen vor dem Spiel als gleichwertiger Gegner der Bayern, wieder einmal verloren sie gegen die Bayern – zum achten Mal hintereinander. „Wir hatten nicht den Mut, den wir gebraucht hätten“, sagte Labbadia.

Überhaupt war das Spiel zweier eigentlich mutiger Mannschaften zunächst von Vorsicht geprägt. „Es war ein sehr taktisch geprägtes Spiel, in dem beide Mannschaften wenig zugelassen haben“, sagte Labbadia. Erst nach einer Viertelstunde nahm das Geschehen ein wenig Fahrt auf. Nach einem Ballverlust von Lucio im Mittelfeld leiteten die Leverkusener umgehend einen Konter ein, kurz vor dem Strafraum kam Bayers Nationalstürmer Patrick Helmes an den Ball, sein Schuss ging knapp über das Tor. Kurz darauf traf Helmes auch noch das Außennetz, es war für lange Zeit die letzte gefährliche Offensivaktion der Leverkusener. „Nach 25 Minuten haben wir das Kräftemessen verloren“, sagte Labbadia.

Die Münchner mussten sich erst in die Begegnung hineinfinden. „Langsam ist die Mannschaft damit gewachsen und hat ihr Spiel aufgelegt“, sagte Klinsmann. Langsam wurde auch Franck Ribéry immer auffälliger, den die Leverkusener anfangs mit Erfolg bekämpften. Der Franzose sah sich mindestens zwei Gegenspielern gegenüber, wenn es sein musste, sogar drei. Manchmal war er trotzdem nur mit unerlaubten Mitteln zu stoppen. Arturo Vidal handelte sich für ein Foul an Ribéry schon nach drei Minuten eine Ermahnung von Schiedsrichter Herbert Fandel ein. Nach der Pause blieb der Chilene in der Kabine, weil er am Rande des Platzverweises stand.

Völlig auszuschalten ist Ribéry trotzdem nicht. Nach einer halben Stunde initiierte er den ersten klaren Angriff der Münchner. Von der linken Seite legte Ribéry den Ball zurück zu Bastian Schweinsteiger, dessen Schuss von der Strafraumgrenze ging knapp am Tor vorbei. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff lenkte Nationaltorhüter René Adler einen weiteren Fernschuss Schweinsteigers zur Ecke.

Mit dem gleichen Schwung begannen die Münchner die zweite Halbzeit. Bayer konnte sich nach der Pause nur noch unzureichend des Drucks erwehren, die Führung der Bayern nach einer knappen Stunde fiel fast folgerichtig. Zé Roberto wich auf die linke Seite aus, Simon Rolfes folgte ihm nicht entschlossen genug, ließ den Brasilianer flanken, und im Fünfmeterraum vollendete Toni per Kopf. Von diesem Treffer erholte sich Bayer nicht mehr. Nach vorne ging gar nichts mehr – und hinten kassierten die Leverkusener durch einen platzierten Fernschuss von Klose sogar noch das 0:2. „Die Bayern haben die individuelle Klasse, um das Spiel über zwei, drei Aktionen zu entscheiden“, sagte Bruno Labbadia. Die Leverkusener hatten sie im entscheidenden Moment mal wieder nicht.

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