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Sport: Das Ende der Verkniffenheit

Stefan Hermanns über die Rückkehr von JanAage Fjörtoft nach Frankfurt Der Herbst 2003 ist keine besonders freudvolle Zeit für die Anhänger der SG Eintracht Frankfurt. Die Mannschaft steht in der Fußball-Bundesliga auf einem Abstiegsplatz, der Trainer Willi Reimann hat sich inzwischen mit allen und jedem angelegt, und selbst wenn die Mannschaft wider Erwarten am Ende dieser Saison in der Bundesliga bleiben sollte, wäre das für die Fans mit einem neuen Rückschlag verbunden.

Stefan Hermanns über die Rückkehr von JanAage Fjörtoft nach Frankfurt

Der Herbst 2003 ist keine besonders freudvolle Zeit für die Anhänger der SG Eintracht Frankfurt. Die Mannschaft steht in der Fußball-Bundesliga auf einem Abstiegsplatz, der Trainer Willi Reimann hat sich inzwischen mit allen und jedem angelegt, und selbst wenn die Mannschaft wider Erwarten am Ende dieser Saison in der Bundesliga bleiben sollte, wäre das für die Fans mit einem neuen Rückschlag verbunden. Für diesen Fall nämlich hat Andreas Möller die vertragliche Zusicherung, ins Management des Vereins aufzurücken.

Offensichtlich haben die Verantwortlichen des Klubs die Möglichkeit des Klassenerhalts noch nicht vollkommen ausgeschlossen, jedenfalls suchen sie im Moment einen Sportdirektor. Falls sie einen finden würden, hieße das für Möller, dass er sich wohl mit einem eher zweitrangigen Job in der sportlichen Führung zufrieden geben müsste.

Einer der Kandidaten für den Posten des Sportdirektors ist Jan-Aage Fjörtoft, der frühere Spieler der Eintracht. Für die Anhänger des Klubs ist diese Meldung in der ganzen Herbsttristesse endlich mal wieder eine gute Nachricht. Fjörtoft, der lustige Norweger, ist in Frankfurt beliebter als jeder andere. 1999 hat er die Mannschaft vor dem Abstieg gerettet, weil er im entscheidenden Spiel das entscheidende Tor erzielte. Aber anstatt den Ball damals einfach ins Netz zu treten, hat er erst noch eine Art Pirouette gedreht, um den gegnerischen Torhüter zu irritieren. So etwas war typisch für ihn.

Fjörtoft hat das aufgeblasene Fußballgeschäft nie besonders ernst genommen. Nachdem er einmal überraschend zum Einsatz gekommen war, hat er gesagt, der Trainer habe nur die Wahl zwischen ihm und dem Busfahrer gehabt, „da der Busfahrer die Schuhe nicht dabeihatte, habe ich gespielt“. So viel Leichtigkeit ist der verkniffenen Eintracht zuletzt völlig abgegangen. Nach menschlichem Ermessen übersteigt es zwar Fjörtofts Fähigkeiten, Frankfurts Sturz in die Zweite Liga zu verhindern. Aber mit ihm würde der Untergang wenigstens lustig werden.

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