Berlin Die Nachnominierung einer laufstarken Biathletin für den Langlauf zeigt die Not, in der sich Bundestrainer Jochen Behle befindet. Bei den etablierten Läufern sieht es nicht mehr so günstig aus. Bei den Frauen, die heute über 10 Kilometer im klassischen Stil (11.30 Uhr, live bei ARD und Eurosport) in die WM starten, gibt es keine deutsche Medaillenanwärterin. Evi Sachenbacher-Stehle, Claudia Nystad und Steffi Böhler sind durch Krankheiten geschwächt. Dass Frauentrainer Ismo Hämäläinen heute ganz auf Sachenbacher-Stehle und Nystad verzichtet, löst selbst bei Behle ungläubiges Staunen aus. „Er hat die Verantwortung und muss wissen, was er macht“, kommentierte Behle süffisant. Seine Hoffnung auf wenigstens zwei Medaillen gründet sich auf die Männer, die in Axel Teichmann und Tobias Angerer zwei Mitfavoriten in ihren Reihen haben. Zwei Weltcupsiege sowie Platz drei bei der Tour de Ski lautet Teichmanns Saisonbilanz, Angerer kommt auf einen Weltcupsieg, den er nach seiner Krankheit Ende Januar in Rybinsk feierte.
Weil Angerer krankheitsbedingt in dieser Saison noch nicht viele Rennen gelaufen ist, bürdet ihm Behle das intensivste WM-Programm auf: Er soll über 15 Kilometer klassisch, Verfolgung, Staffel und 50 Kilometer starten. Die Biathletin Miriam Gössner hat Behle für den Sprint vorgesehen. Falls sie ihre Sache gut macht, könnte sie sich ein Ticket für Olympia in Vancouver verdienen. Im Langlauf, versteht sich.
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