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Es war die Vorentscheidung in einer spannenden Partie am Donnerstagabend, die die Füchse gewannen.

© imago images/Holsteinoffice

„Das ist extrem bitter": Die Füchse verderben dem Gegner womöglich die Meisterschaft

Die Füchse siegen in Flensburg und machen es ihrem Gegner damit schwer im Kampf um den Titel. Ihnen reicht hingegen ein Unentschieden gegen Balingen.

Diesen Jubelschrei haben die Berliner mehr als vermisst. Gut drei Minuten vor Abpfiff stibitze sich Milos Vujovic – nach langer Verletzungspause wieder genesen – den Ball, stürmte auf das Flensburger Tor , ließ den Ball wenig später im Netz zappeln und riss dann vor Freude beide Arme hoch.

Es war die Vorentscheidung in einer spannenden Partie am Donnerstagabend, die die Füchse letztlich mit 33:29 für sich entscheiden konnten. Und damit nicht genug. Während Vujovic und seine Mannschaftskameraden wichtige Punkte im Wettstreit um die internationalen Plätze feiern konnten, wurden sie gleichzeitig zum Stolperstein im Kampf um die Meisterschaft.

„Wir sind extrem enttäuscht“, sagte Flensburgs Trainer Maik Machulla. Er habe schon nicht mehr gewusst, wie sich eine Niederlage zu Hause anfühlt. „Das ist extrem bitter.“ Seine Spieler sahen es ähnlich. „Mit diesem Fehlpass auf Vujovic habe ich die Meisterschale weggeworfen“, sagte Flensburgs Spielmacher Jim Gottfridsson nach Abpfiff geknickt.

Dem oft überragend agierenden Schweden war natürlich kaum ein Vorwurf zu machen. Dennoch: Durch die Niederlage seiner Mannschaft und den gleichzeitigen Erfolg der Kieler Konkurrenten gegen Göppingen (31:23) musste die SG am 35. Spieltag die Tabellenspitze räumen, steht nun mit einem Minuspunkt mehr auf dem zweiten Platz.

Gegen Balingen reicht ein Unentschieden

Eine große Enttäuschung für das Team von Trainer Maik Machulla. Soll es noch mit der vierten Meisterschaft für den Verein klappen, dürfen die Flensburger beim anstehenden Restprogramm gegen Nordhorn, Erlangen und Balingen selbst nicht mehr patzen und müssen darüber hinaus hoffen, dass Kiel gegen Ludwigshafen, Lemgo oder Mannheim Punkte liegen lässt.

Kein allzu abwegiger Traum, hat dieses Handballjahr doch schon oft gezeigt, dass wirklich alles möglich, dass auch der große THW nicht mehr unfehlbar ist.

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Es ist daher auch schwer einzuschätzen, wie sich die Mannschaften am Ende der Tabelle im Abstiegskampf verhalten, wo Ludwigshafen, Minden und Balingen noch um den Verbleib im Oberhaus kämpfen, derweil für Essen, Nordhorn und Coburg das Schicksal bereits besiegelt ist.

Die Füchse ihrerseits haben mit ihrem phänomenalen ersten Sieg in Flensburg seit elf Jahren nicht nur die Erfolgsserie der SG reißen lassen, sondern sich darüber hinaus die beste Ausgangsposition für die wiederholte Teilnahme an der European League gesichert. Gegen Balingen reicht den Berlinern am Sonnabend (20.30 Uhr, Max-Schmeling-Halle) sogar schon ein Unentschieden, um Platz fünf zu festigen und erneut zu jubeln.

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