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Sport: Das Lachen kehrt zurück

In Leverkusen hat Hyypiä die Arbeit aufgenommen.

Leverkusen - Die neue Zeitrechnung begann mit Verspätung. Zunächst hielt Sportchef Rudi Völler eine Kabinenansprache, dann trabten Sami Hyypiä und Sascha Lewandowski gelassen auf das Trainingsareal neben der Leverkusener Arena. 40 Minuten später als vorgesehen nahmen der ehemalige Bayer-Verteidiger Hyypiä und der bisherige U-19-Trainer Lewandowski ihre Arbeit auf.

Ihr gemeinsames Ziel lautet: die sportlicher Talfahrt und die Negativserie von fünf Pflichtspielpleiten nacheinander stoppen und in den letzten sechs Saisonspielen noch die Qualifikation für die Europa League schaffen. „Wir müssen als Mannschaft eine Reaktion zeigen, wir sind in der Pflicht“, sagte Michael Ballack, der überraschend ins Training zurückgekehrt war. Allerdings weiß der frühere Nationalspieler auch: „Wir müssen uns finden. Und das braucht Zeit.“ Das sieht Hyypiä ähnlich: „Die Zeit ist knapp, und wir müssen jeden Tag nutzen, um der Mannschaft Selbstvertrauen und Sicherheit am Ball zu geben.“ In der Kürze der Zeit könne man nicht alles auf den Kopf stellen, befand auch Lewandowski: „Aber wir können viele Kleinigkeiten in unsere Richtung drehen.“

Zwei Tage nach der Beurlaubung des bisherigen Cheftrainers Robin Dutts herrschte eine locker-gelöste Atmosphäre unter den Bayer-Profis und ihren neuen Chefs. Auf dem Programm standen Dehnungsübungen, Spielzüge, eine leichte Laufmaßnahme, Torschuss-Übungen. Und als Ballack in direkten Kontakt mit Hyypiä geriet, mussten beide sogar lachen.

Kein Zweifel, vor dem Auswärtsspiel der Leverkusener beim Hamburger SV herrscht Aufbruchstimmung. „Sami hat mehr Konzentration gefordert. Vom Trainer bis zum Zeugwart sollen alle an einem Strang ziehen“, berichtete der ehemalige Nationaltorhüter René Adler. „Damit haben wir heute angefangen. Und wir werden uns Sicherheit und Automatismen zurückholen“, fügte Adler an.

Hyypiä hielt sich anfangs noch zurück, war eher Beobachter. Lewandowski übernahm die Verantwortung, ehe der 38 Jahre alte Finne das Kommando an sich riss. Er unterbrach das Einstudieren der Spielzüge, rief seine früheren Mitspieler zu sich, erklärte geduldig, wie er sich das Ganze vorstellt.

Alle lauschten, auch, weil sie Hyypiä als Typ akzeptieren. „Sami hat viel mit uns gesprochen, den Kontakt hergestellt und seine Vorstellungen gut rübergebracht“, sagte Ballack. Der neue Trainer sei ja schon wegen seiner imposanten Statur und der Körpergröße von 1,92 Metern „eine Respektsperson“, fügte Ballack hinzu. „Und er war schon als Spieler eine Persönlichkeit.“

Der neue Trainer scheint auf Ballack zu setzen, der unter Dutt nicht besonders glücklich gewirkt hatte. „Manchmal brauchst du Erfahrung. Michael kann eine große Rolle in den letzten sechs Begegnungen spielen“, sagte Hyypiä. Nach dieser Aussage ist es durchaus denkbar, dass der ehemalige Nationalmannschaftskapitän die verbleibenden sechs Saisonspiele zu seiner persönlichen Abschiedstournee mit Bayer gestalten kann. dpa

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