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Sport: Das Problem hat viele Namen

Floyd Landis will weiterkämpfen. Soll er, auf die Erklärungen für synthetisches Testosteron in seinem Körper darf man durchaus gespannt sein.

Floyd Landis will weiterkämpfen. Soll er, auf die Erklärungen für synthetisches Testosteron in seinem Körper darf man durchaus gespannt sein. Auch in der Vergangenheit sind viele positiv getestete Fahrer mit fantasievollen Begründungen gegen ihre Befunde vorgegangen – und haben immer seltener Recht bekommen. Die umgehende Entlassung von Floyd Landis ist nicht zu loben, weil sie selbstverständlich ist. Gut, dass das sein Arbeitgeber auch so sieht. Denn das war nicht immer so. Gerade das Phonak-Team von Floyd Landis galt in den letzten Jahren als höchst verdächtig, Doping mindestens zu tolerieren.

Doch ausgerechnet Phonak ist ein Beispiel dafür, dass die Teams lernfähig sind. Vor zwei Jahren musste sich der Rennstall seine Lizenz noch vor Gericht erstreiten, die er wegen des nachlässigen Umgangs mit seinen ungewöhnlich vielen Dopingsündern nicht mehr bekommen sollte. Und nach dem Fall Landis forderte der deutsche Radfahr-Präsident Rudolf Scharping nun, Phonak erneut streng zu überprüfen.

Aber Phonak war das Team, das schon Anfang Juni, also lange vor den anderen Mannschaften, vorsorglich drei Fahrer suspendierte, weil sie mit dem Dopingskandal in Spanien in Verbindung gebracht wurden. Und jetzt ein Team aus der Gemeinschaft zu opfern, der man inzwischen das Wort Schicksal voranstellen kann, wäre Aktionismus der anderen. Phonak hat seine Pflicht erfüllt, und alle Mannschaften haben gemeinsam dasselbe Problem. Floyd Landis ist nur einer seiner vielen Namen.

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