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Sport: Das Rodel-As will nach Misserfolgen mit seinem bewährten Gefährt zurück an die Spitze

Der "Widerspenstige" ist gezähmt, nun soll er Georg Hackl zu neuen Erfolgen tragen. Nach der vermasselten Rodel-WM auf der Heimbahn am Königssee im Januar und der ebenso unglückliche verlaufenen WM-Probe für 2000 beim Weltcup in St.

Der "Widerspenstige" ist gezähmt, nun soll er Georg Hackl zu neuen Erfolgen tragen. Nach der vermasselten Rodel-WM auf der Heimbahn am Königssee im Januar und der ebenso unglückliche verlaufenen WM-Probe für 2000 beim Weltcup in St. Moritz nur eine Woche später trennte sich der erfolgreichste Rodler aller Zeiten von seinem selbst entwickelten Schlitten und schaffte mit dem alten Erfolgsgefährt von Nagano noch einen großen Sieg zum Halali 1998/99. Doch Hackl wäre nicht Hackl, wenn er nicht mit Erfolg nach den technischen Ursachen seines "Einbruchs" gesucht hätte. Beim internationalen Saison-Auftakt mit dem erstmals ausgeschriebenen K.o.-Preisgeld-Rennen um den Luk-Cup und dem ersten Weltcup von Freitag bis Sonntag in Lillehammer will es der 33-Jährige wieder allen beweisen.

"Ich habe wieder viel Zeit in der Werkstatt verbracht, einige Dinge wurden modifiziert. Der Schlitten reagiert nun nicht mehr so zornig auf den anspruchsvollen Bahnen, auf denen man viel lenken muss", verriet Hackl nicht mehr als unbedingt nötig. In Sachen Hochgeschwindigkeit musste der Bayer nicht viel machen, denn auf den "Autobahnen" fuhr er im vergangenen Jahr mit der Konkurrenz Schlitten, was ihm immerhin Rang zwei im Gesamtweltcup einbrachte. Doch das ist Schnee von gestern. "Wir haben gut trainiert. Doch wo wir im Vergleich mit der Weltspitze stehen, lässt sich vor dem ersten Rennen nur schwer sagen. Sicher ist, dass die Österreicher, Italiener und vor allem die Amerikaner, die derzeit so viel für den Rodelsport tun wie niemand auf der Welt, auch wieder Siegansprüche anmelden", sagte Hackl.

Die erste Preisgeld-Rennserie in der Geschichte des Rodelns wird heute Abend in Lillehammer gestartet. Auf der Olympia-Bahn von 1994 in Hunderfossen kämpfen 18 Männer, zehn Frauen und zehn Doppel um 15 000 Mark Preisgeld. Die Serie mit Wettbewerben in Lillehammer, Königssee, Calgary und Innsbruck/Igls sieht für die Sieger in den Einzeldisziplinen jeweils 2500 Mark vor, während ein Erfolg bei den Doppelsitzern 3000 Mark wert ist. Die Teilnehmerliste richtet sich nach dem jeweiligen Weltcup-Stand. Für das erste Rennen zum heutigen Auftakt in Lillehammer zählt der vierte Trainingslauf.

Neu ist der Wettkampfmodus. Die Rennen werden ähnlich dem Skispringen im K.o.-System ausgetragen. Jeweils zwei Rodler kämpfen gegeneinander, der Zeitschnellste zieht eine Runde weiter. Ins Finale kommen jeweils drei Frauen und Doppel sowie fünf Männer, unter denen das Preisgeld aufgeteilt wird.

Sollte sich der Modus, der von den Aktiven begrüßt wird, bewähren, ist in den nächsten Jahren eine Übernahme auf den Weltcup durchaus denkbar. Zudem diskutiert man im Weltverband Fil weitere Neuerungen, um Rodeln für Zuschauer und Medien attraktiver zu machen. Beispielsweise soll eine Boxengasse eingeführt werden, in der Bahnbesucher die Aktiven in der Wettkampfvorbereitung und beim Schlitten präparieren beobachten können. Ferner ist das Einspritzen einer farbigen Ideallinie in das Eis vorgesehen. Darüber hinaus sollen in der Zeit zwischen Weihnachten und Heilige Drei Könige zu Beginn des neuen Jahres von der Saison 2000/2001 mehr Weltcup-Rennen ausgetragen werden.

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