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Sport: Das Winterloch von Köpenick

Keine drei Wochen mehr bleiben dem 1. FC Union, um vielleicht doch noch erfolgreich zu sein bei der Suche nach einem defensiven Mittelfeldspieler.

Keine drei Wochen mehr bleiben dem 1. FC Union, um vielleicht doch noch erfolgreich zu sein bei der Suche nach einem defensiven Mittelfeldspieler. Denn am 15. Januar wird die Transferliste geschlossen, an diesem Tag endet die Wechselfrist des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Genau so lange haben auch jene Spieler Zeit einen neuen Verein zu finden, mit denen der Berliner Fußball-Zweitligist nicht mehr plant. Spekuliert wurde gestern auch über eine Rückkehr des früheren Herthaners Sixten Veit nach Berlin. Der 31-Jährige steht zurzeit beim türkischen Spitzenklub Besiktas Istanbul unter Vertrag. Allerdings erscheinen die Chancen auf einen Wechsel von Veit zu Union doch eher gering. Realistischer könnte ein anderer neuer Name für den Berliner Zweitligisten sein: Reiner Plaßhenrich.

Für Plaßhenrich spricht, dass Unions Trainer Georgi Wassilew bereits im vergangenen Sommer Interesse an dem Mittelfeldspieler hatte. Der 25-Jährige spielt zurzeit beim Liga-Konkurrenten Greuther Fürth. Die Fürther stehen in der Tabelle vier Ränge vor den Berlinern auf Platz sechs.

Zu konkreten Namen hört man vom 1. FC Union so gut wie nichts. "Einen Namen herauszugreifen, ist sicher nicht günstig. Wir hatten zu Sixten Veit Kontakt, aber zu vier, fünf anderen Spielern auch", erklärt Unions Manager Klaus Berge zu dem Thema. Berge sagte auch, es habe mit Sixten Veit kein direktes Gespräch gegeben. "Derzeit kennen wir noch nicht einmal den Wunsch-Kandidaten unseres Trainers, deswegen sind Spekulationen nicht sinnvoll", meinte Berge, während Georgi Wassilew zurzeit im Weihnachtsurlaub in seiner bulgarischen Heimat weilt. Dort bleibt er auch noch über den Jahreswechsel. Trainingsauftakt ist dann am 3. Januar. Vier Tage später reist er mit seiner Mannschaft ins Trainingslager nach Zypern. Nicht mit fährt dann Manager Klaus Berge, der in Berlin zur Verfügung stehen soll - wohl auch im Hinblick auf mögliche Transfergespräche. "Dass sich in der Transferfrage bereits bis zum Trainingsauftakt am 3. Januar etwas getan hat, ist eher unrealistisch", sagte der Manager, der die Spekulationen um einen Wechsel von Veit als Füllung des Winterloches der Medien bezeichnete.

Der Geschäftsführer des 1. FC Union, Bernd Hoffmann, sagte zum Thema Veit: "Er ist bei mehreren Vereinen im Gespräch. Wir könnten uns Veit jedoch nur leisten, wenn wir einige andere Spieler von unserer Gehaltsliste streichen könnten." Von fünf Spielern heißt es, dass sich Union von ihnen trennen möchte: Der erst vor Saisonbeginn von Fortuna Düsseldorf gekommene Christian Fährmann, Gert Müller, Manuel Benthin, Marko Tredup und Michael Zechner. Finanziell hat Union keinen Spielraum mehr, da nach dem Aus im Uefa- und im DFB-Pokal keine zusätzlichen Einnahmen mehr zu erwarten sind. Höhere Einnahmen der letzten Monate wurden bereits in den Transfer von Petar Divic für 800 000 DM investiert.

Sixten Veit wäre zwar ablösefrei zu haben, doch seine Gehaltsvorstellungen könnten den Köpenicker Rahmen sprengen. Bereits bei Verhandlungen mit dem Erstligisten Cottbus, wo der Mittelfeldspieler schon vor seinem Wechsel von Hertha nach Istanbul im Gespräch war, konnten sich Veit und der Klub nicht einigen. Cottbus hat das Thema inzwischen abgehakt. Denn gestern gab Energie bekannt, dass der Verein aus finanziellen Gründen keine neuen Spieler mehr für die Rückrunde verpflichten wird.

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