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Robert Kromm, 29, kehrte im Sommer nach mehreren Jahren in Italien und Russland zu den BR Volleys zurück. Der gebürtige Schweriner spielte 197 Mal für die deutsche Nationalmannschaft. Foto: dpa

© picture alliance / dpa

Sport: „Das wird wieder eng“

Der Berliner Robert Kromm spricht vor dem vierten Volleyballfinale über die Last des Heimvorteils.

Herr Kromm, Ihre BR Volleys haben am Donnerstag in Berlin überraschend das dritte Volleyballfinalspiel mit 1:3 verloren. Was müssen Sie im vierten Finale am Sonntag in Friedrichshafen anders machen?

Wir haben analysiert, wie Friedrichshafen reagiert hat und nun versuchen wir selber, darauf zu reagieren. Wie, das werde ich jetzt nicht verraten.

Die Aussicht, mit einem Sieg Meister werden zu können, schien das gesamte Team zu lähmen. Sie führen noch mit 2:1 Siegen und können am Sonntag mit einem Sieg den Meistertitel erfolgreich verteidigen. Wie wollen Sie die Nervosität abstellen?

Es waren keine Nervositätsfehler meiner Meinung nach. Friedrichshafen hat sehr gut im Block gestanden, sie haben Paul Carroll und mich sehr gut im Griff gehabt. Wir kamen nie so richtig aus dem Pott.

Sie mussten bei der zweiten Bundesliganiederlage in dieser Saison ständig einem Rückstand nachlaufen...

...wir haben schon versucht, das andersherum zu gestalten. Wir wollten schon von vorne wegspielen. Aber man hat gesehen, dass das nicht einfach ist.

Waren die Erwartungen im Umfeld zu hoch?

Sicherlich. Wir hatten bis dahin zu Hause kein Spiel verloren, außer in der Champions League gegen Kazan. Deshalb lag der Favoritendruck auf uns, aber wir hatten bisher damit nie Probleme. Ich denke auch nicht, dass das zu einem Problem wird.

Die 8553 Zuschauer in der erstmals ausverkauften Max-Schmeling-Halle schienen für die Volleys eine Belastung zu sein.

Ich glaube nicht, dass die Zuschauer eine Belastung waren. Sie sind immer positiv geblieben, haben uns immer angefeuert. Wir sind aber nie auf diese Welle gekommen, um sie zu reiten. Das war schade. Nur im dritten Satz haben wir die Welle kurz erlebt, da war auch die Halle da. Aber wir konnten das nicht ausnutzen.

Könnte nun der Heimvorteil am Sonntag auch für Friedrichshafen zu einer Belastung werden?

Es wird auf jeden Fall mehr Druck auf ihren Schultern lasten. Zu Hause will man sich gut präsentieren. Es wird wieder eine enge Kiste. Wer mehr Druck im Aufschlag entwickeln kann, wer mehr blockt, der gewinnt das Ding.

Aufgezeichnet von Benedikt Voigt.

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