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Tasse voll, Blick leer: Magath. Foto: dapd

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Das Wort zum Spieltag: ANGST

Tee, heißt es, ist ein „Arschgetränk“. Womit gemeint ist, dass man sich in Ruhe hinsetzen muss, um eine Tasse zu genießen und dabei vielleicht neue Gedanken zu fassen.

Tee, heißt es, ist ein „Arschgetränk“. Womit gemeint ist, dass man sich in Ruhe hinsetzen muss, um eine Tasse zu genießen und dabei vielleicht neue Gedanken zu fassen. Zum lauten Getöse der Fußball-Bundesliga passt eher ein Coffee to go. Nach der Niederlage in Augsburg hat Wolfsburgs Trainer Felix Magath wie immer seinen Tee getrunken, ein paar Tage gar nicht mit seinen Spielern gesprochen und damit sein Erziehungsrepertoire – das bisher vor allem aus sichtbarer Strafe und Wut bestand – erweitert. Vielleicht hat diese Maßnahme die Stimmung in der Mannschaft ja sogar verbessert, immerhin eine Halbzeit lang überzeugte sie gegen Mainz. Dann kam die lähmende Angst, sagen die Spieler. Nur wovor? Oft ist die konkrete Ursache dieses menschlichen Grundgefühls nicht bestimmbar, die Sorge um einen neuerlichen Liebesentzug durch Magath wird es nicht gewesen sein. Er hat nach dem Spiel einen Kamillentee getrunken und gesagt, dass auch er ratlos sei und keine Erklärung habe. Als übliche Antwort wird er in der Winterpause neue Spieler holen, Spieler to go sozusagen. Beschäftigung kann auch von der eigenen Angst ablenken. Mathias Klappenbach

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