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Das Wort zum Spieltag: CHANCENTOD

Vergebene Torchancen können das Bild eines Spielers oder einer Mannschaft nachhaltig bestimmen, welche Rolle die ausgelassenen Möglichkeiten von Hertha BSC im Spiel gegen den VfL Wolfsburg bei der Bewertung dieser Saison spielen, ist noch offen. Um ab dem Sommer bei der Rückschau im Vordergrund zu stehen, muss da wohl noch mehr kommen.

Vergebene Torchancen können das Bild eines Spielers oder einer Mannschaft nachhaltig bestimmen, welche Rolle die ausgelassenen Möglichkeiten von Hertha BSC im Spiel gegen den VfL Wolfsburg bei der Bewertung dieser Saison spielen, ist noch offen. Um ab dem Sommer bei der Rückschau im Vordergrund zu stehen, muss da wohl noch mehr kommen. Um sein Image für die Ewigkeit festzuschreiben, müsste beispielsweise Mario Gomez bei der EM im Sommer freistehend aus drei Metern an den Pfosten des leeren Tores schießen. Dann wäre er vereint mit Frank Mill, der 1986 für Dortmund aus nächster Nähe nur den Pfosten des leeren Tores traf und bis heute als so etwas wie der Chancentod schlechthin gilt, er schleppt die vergebenste Torchance aller Zeiten mit sich herum. Warum, ist eine Frage für Wissenschaftler, die sich mit den Gründen für den Eingang einzelner Ereignisse ins kollektive Gedächtnis beschäftigen. Als Jabub Blaszczykowski 2010 für den BVB über das leere Freiburger Tor schoss, konnte sich Mill kurz Hoffnung machen, die Geschichte aus dem vorigen Jahrhundert endlich hinter sich zu lassen. Aber es gibt trotz der vielen noch vergebeneren Chancen seitdem kein Entrinnen für Mill. Gomez, Stürmer der Nationalmannschaft und des FC Bayern, macht sehr viele Tore, bei jeder vergebenen Möglichkeit ist er aber wieder da, der Chancentod.

Mathias Klappenbach

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