zum Hauptinhalt

Sport: Das Zentrum ist vorne

Herthas Mittelfeld soll gegen Bieleleld noch mehr stürmen

Berlin - Bisher war er nur eine Aushilfe. Andreas Neuendorf durfte nur von Beginn an spielen, wenn ein anderer verhindert war. Elf Mal wurde er in der Vorrunde eingewechselt, nur ein einziges Mal stand der Mittelfeldspieler von Hertha BSC vor der Winterpause in der Startelf, gemeinsam mit den Kreativspielern Gilberto, Yildiray Bastürk und Marcelinho. Hertha spielte schwach, 1:1 gegen Hansa Rostock dank eines Tores von Marcelinho in der letzten Minute, als Neuendorf schon lange ausgewechselt war. Die Rolle des zwölften Manns, der später ins Spiel kommt und dann nach vorne noch etwas reißen soll, schien weiter für den 30-Jährigen reserviert.

Doch Neuendorf musste in den vergangenen vier Spielen zunächst Marcelinho und dann den wegen einer Roten Karte gesperrten Bastürk vertreten. Das machte er, nicht nur wegen seiner beiden Tore beim 3:0 in Mainz und beim 3:3 in Leverkusen, so überzeugend, dass Trainer Falko Götz ihn jetzt kaum wieder auf die Bank setzen kann. „Wir haben großes spielerisches Potenzial. Und es ist kein Problem, mit allen Kreativen zu spielen“, sagt Götz. „Wichtig ist nur, dass die Geschichte nach hinten gut abgesichert ist.“ Dabei wird Dick van Burik nicht mithelfen können: Der Abwehrspieler wurde nach seiner Notbremse gegen Leverkusen für zwei Spiele gesperrt, Hertha hat allerdings Einspruch gegen die Entscheidung des DFB-Sportgerichts eingelegt. Im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld wird Falko Götz wohl Neuendorf zum zweiten Mal in dieser Saison neben Gilberto, Bastürk und Marcelinho spielen lassen. Nur Niko Kovac hat dann noch eine defensive Rolle, Thorben Marx wird für Neuendorf weichen müssen. „Andreas kann auch nach hinten gut arbeiten, dass hat er in der Vergangenheit bereits bewiesen“, sagt Falko Götz. Dennoch würde Neuendorfs Hereinnahme eine noch offensivere Ausrichtung des Mittelfeldes bedeuten, als es im System von Trainer Götz ohnehin schon der Fall ist.

Herthas eigentlicher Sturm ist sowieso das offensive Mittelfeld, in der Rückrunde haben die nominellen Angreifer erst zwei Tore erzielt. Artur Wichniarek und Nando Rafael trafen je einmal. Der Pole fällt wegen einer Zerrung wahrscheinlich für das Spiel gegen seinen ehemaligen Verein aus, mit dem für Wichniarek in Leverkusen eingewechselten Rafael war Götz gar nicht zufrieden. „Er ist nach seinem Zehenbruch medizinisch wieder fit. Seine Kollegen haben mit Laufarbeit und Kampf überzeugt. Ich erwarte auch von ihm, dass er sich zerreißt“, sagt Götz. „Er kann sich jetzt im Training für das Spiel gegen Bielefeld empfehlen.“

Rafael, der sich in der Vorrunde einen Stammplatz gesichert hatte, schwächelt derzeit ein bisschen, Fredi Bobic wird nur noch selten eingewechselt, der neu verpflichtete Ilhan Mansiz hat weiter Trainingsrückstand, Sejad Salihovic ist noch sehr unerfahren. Bei dieser Personallage im Angriff der Berliner ist es kein Wunder, dass das Mittelfeld nun noch ein bisschen offensiver werden soll.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false