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Sport: Daum erlebt ein Debakel

Köln verliert 0:5 in Essen und steigt wohl nicht auf

Essen - Am düsteren Blick von Christoph Daum ließ sich gestern ablesen, dass sich der Trainer des 1. FC Köln den Auftritt seiner Mannschaft bei Rot-Weiss Essen ein wenig anders vorgestellt hatte. Denn was sich die Spieler von Daum am Sonntagnachmittag leisteten, war desolat und wurde auch dementsprechend vom Gegner abgestraft. 0:5 (0:3) verloren die Kölner schließlich im Stadion an der Essener Hafenstraße – und nach Diskussionen um etwaige Aufstiegschancen war Daum nach dem Abpfiff nicht mehr zumute. Der Trainer des ambitionierten Zweitligisten sagte: „Nach so einem Spiel gibt es nichts zu beschönigen.“ Jeder im Verein habe jetzt die Möglichkeit, 24 Stunden über das Geschehene nachzudenken und Konsequenzen zu ziehen. Die Kölner können nach der Pleite nun wohl getrost für die kommende Zweitliga-Spielzeit planen. Essen siegte nach Toren von Ferhat Kiskanc, Danko Boskovic (zwei Mal), Serkan Calik und Barbaros Barut. Der abstiegsbedrohte Klub hatte sogar noch Möglichkeiten, höher zu gewinnen.

Christoph Daum war nach dem Debakel in Essen restlos bedient, aber nicht sprachlos. „Wir haben zu Recht in dieser Höhe verloren“, sagte der Coach. Seine Spieler schonte er nicht, kritisierte sie hart. Rennen und kämpfen – das sei das Minimum, was man von einem Fußball-Profi verlangen könne. „Wenn ich jung und gesund bin, dann hole ich alles aus meinem Körper raus. Das haben meine Spieler nicht einmal annähernd gemacht“, bemängelte Daum. „Dieses Spiel hatte ja nichts mit einer Mannschaft zu tun, die aufsteigen will.“ Fußball sei ein Spiel der Realitäten; nun sei der 1. FC Köln in der Realität angekommen.

Waren Christoph Daum und sein 1. FC Köln die großen Verlierer des 22. Spieltages in der Zweiten Fußball-Bundesliga, so war der Karlsruher SC der große Gewinner. Als einziges der Spitzenteams der Liga gewann der Tabellenführer aus Baden am Sonntag seine Partie. Karlsruhe siegte 2:0 gegen Eintracht Braunschweig. Gut erholt präsentierten sich die Karlsruher nach der ersten Rückrunden-Niederlage in Duisburg. Gegen Eintracht Braunschweig hatte das Team von Trainer Edmund Becker leichtes Spiel und fuhr durch die Treffer von Bradley Carnell und Jiri Kaufman einen ungefährdeten Heimsieg ein. „Das waren drei wichtige Punkte“, sagte Carnell. „Jetzt müssen wir aufsteigen“, meinte Kaufman angesichts von nunmehr schon elf Punkten Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz.

Zugute kam Karlsruhe, dass Verfolger MSV Duisburg bei 1860 München nur zu einem 2:2-Unentschieden kam. Auch der Tabellendritte Hansa Rostock vergab beim 2:2 gegen Aufsteiger FC Augsburg eine gute Chance.

Beim 1. FC Kaiserslautern ist die direkte Rückkehr in die Bundesliga erst einmal gar kein Thema mehr. „Von dem Gedanken an den Aufstieg können wir uns zunächst verabschieden“, sagte Kaiserslauterns Trainer Wolfgang Wolf nach dem 0:0 im Derby gegen Koblenz. Mit dieser Aussicht steht Wolf nach diesem Spieltag nicht allein da.dpa

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