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Sport: David im Glück

Dank Villa siegt Spanien 2:1 gegen Schweden

Innsbruck – Genügsamkeit schien sich breitzumachen auf dem Platz. 1:1, das war ja auch nicht das schlechteste Ergebnis. Weder für Spanien und schon gar nicht für die mit der Außensseiterrolle behafteten Schweden. Doch mit solchen Überlegungen wollte sich David Villa offenbar nicht beschäftigen. Der Stürmer vom FC Valencia, der schon beim 4:1- Sieg der Spanier im ersten EM-Spiel gegen Russland mit seinen drei Toren einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hatte, war diesmal 91 Minuten lang unauffällig geblieben. Und hatte doch noch seinen großen Auftritt. Da kam in der zweiten Minute der Nachspielzeit ein langer Ball aus der Abwehr der Spanier nach vorne, eher wohl eine Art Befreiungsschlag. Nicht aber für Villa. Der 26-jährige Torjäger erlief den Ball, fackelte nicht lange und schob ihn kaltschnäuzig an Schwedens Torhüter Andreas Isaksson vorbei ins Tor. 2:1 (1:1) siegten die Spanier und haben sich mit sechs Punkten bereits vorzeitig fürs Viertelfinale qualifiziert – als Erster der Gruppe D.

„Das war unglaublich bitter“, klagte Schwedens Trainer Lars Lagerbäck über das späte Gegentor. Seine Mannschaft war etwas schwer ins Spiel gekommen. Torjäger Zlatan Ibrahimovic hatte zwar schon nach 30 Sekunden die Führung auf dem Fuß, wusste aber in aussichtsreicher Position den klugen Pass von Olof Mellberg nicht zu nutzen. Chance vertan, zweiter Versuch: Eine gute halbe Stunde später tauchte Ibrahimovic erneut gefährlich in des Gegners Strafraum auf, narrte seinen Gegenspieler Sergio Ramos, um dann die Situation mit dem Tor zum 1:1 abzuschließen.

Fernando Torres hatte die stark beginnenden Spanier frühzeitig in Führung gebracht. Ein Tor, dass Spanien zu einer unangemessenen Bequemlichkeit verführte und damit den Kontrahenten aufbaute. Schweden glänzte zwar nicht, aber Schweden arbeitete: ruhig, gewissenhaft, abgeklärt. Ibrahimovics Ausgleich war dafür der gerechte Lohn. Doch nach der Pause kehrte der 26-Jährige nicht mehr aufs Feld zurück. Kniebeschwerden machten ihm zu schaffen. „Durch seine Auswechslung haben wir enorm an Durchschlagskraft verloren“, sagte Lagerbäck.

Fortan stützten sich die Schweden mehr auf ihre Defensivabteilung. Das ging auch lange gut. „Schweden war physisch ein sehr starker Gegner, sie haben nicht viele Chancen zugelassen“, stellte auch Spaniens Trainer Luis Aragones fest. Sein Team besaß in der zweiten Halbzeit optisch durchaus Vorteile, viel Kreatives sprang dabei aber nicht heraus. Bis dann David Villa sich ein Herz fasste. „Wir hatten Glück, dass Villa noch das späte Tor gemacht hat“, gab Luis Aragones freimütig zu. So ganz unglücklich war freilich Schwedens Trainer Lagerbäck mit der Leistung seiner Elf auch nicht. „Wir haben bravourös gefightet“, sagte er, wies aber auch noch auf ein Ärgernis hin. „Vor dem entscheidenden Tor hätte es eigentlich einen Freistoß für uns geben müssen“, monierte er. Hätte, wenn und aber: Schweden bleibt nun immer noch die Chance, am Mittwoch gegen Russland ins Viertelfinale einzuziehen. Tsp

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