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Davis Cup: Pleite gegen Frankreich

Das deutsche Davis-Cup-Team befindet sich nach dem Wiederaufstieg in die Weltgruppe gleich wieder im Abstiegssumpf. Das Team von Patrik Kühnen liegt gegen Frankreich nach dem Doppel bereits mit 0:3 zurück und hat damit keine Chancen auf einen Sieg.

Halle/Westfalen - Die deutsche Tennis-Nationalmannschaft steckt nur fünf Monate nach dem Aufstieg in die Daviscup-Weltgruppe schon wieder mitten im Abstiegs-Schlamassel. Nur 17 Stunden nach seiner Pleite im Einzel gegen Richard Gasquet konnte Thomas Haas am Samstag auch im Doppel das Blatt nicht wenden. Vor 7300 Zuschauern im ostwestfälischen Halle kassierte er mit Alexander Waske gegen Michael Llodra/Arnaud Clement eine 7:6 (8:6), 3:6, 4:6, 1:6-Niederlage. Da auch Nicolas Kiefer tags zuvor gegen Sebastien Grosjean unterlegen war, ging Frankreich uneinholbar mit 3:0 in Führung.

Während das Team von Kapitän Guy Forget im April gegen Russland um den Einzug ins Halbfinale spielt, kämpft die Mannschaft von Bundestrainer Patrik Kühnen vom 22. bis 24. September in der Relegation um den Verbleib in der Weltgruppe, in die sie nach zwei Jahren in der Zweiten Liga erst im vergangenen Herbst aufgestiegen war. Der Gegner wird einer der acht Erstrunden-Verlierer der Weltgruppe sein oder einer der acht Besten aus der Zweiten Liga.

Kapitän Kühnen hatte sich seinen 40. Geburtstag ganz anders vorgestellt. Vom Deutschen Tennis Bund (DTB) hatte der einstige Daviscupsieger zwei Karten für ein Rolling-Stones-Konzert bekommen. Doch freuen konnte er sich über den Rock-Leckerbissen nach dem Debakel nicht. «Natürlich ist das Resultat frustrierend. Aber man muss auch anerkennen, dass die Franzosen einfach unheimlich gut gespielt haben», sagte Doppel-Spezialist Waske, der seine speziellen Daviscup-Fähigkeiten diesmal nicht ausspielen konnte.

Dabei hatte die Partie verheißungsvoll mit einem Break begonnen. Doch der Vorteil wurde prompt verschenkt, was symptomatisch für den ganzen Verlauf der Partie war. «Ein Break ist eben erst dann bestätigt, wenn man das Spiel danach auch gewinnt», sagte Haas in einem Anflug von Galgenhumor. «Aber wir waren heute einfach nicht gut genug», bekannte er und prophezeite: «Mit Frankreich wird zu rechnen sein, so wie in den vergangenen Jahren mit unseren anderen Gegnern Slowakei und Weißrussland.»

Zum vierten Mal standen Haas und Waske gemeinsam auf dem Daviscup-Parkett - und diesmal ereilte es auch sie. Die erste Niederlage bahnte sich schon im dritten Satz an, als Clement zwar seinen Aufschlag zum 3:4 verlor, das Break vom deutschen Duo aber wieder nicht gehalten werden konnte. Danach ging es steil bergab, zumal vor allem Waske nicht an seine besten Tage im deutschen Daviscup-Doppel anknüpfen konnte. Die Faust zeigte er zwar, wann immer es ging, doch der nötige Ruck ging weder durch das Duo auf dem Platz noch durch seine Kollegen auf der Tribüne.

«Mein Gott, die Franzosen waren einfach besser», sagte Waske und versprach: «In zwei, drei Wochen ist der Frust vergessen, und dann greifen wir wieder an.» (tso/dpa)

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