zum Hauptinhalt
Darf er, oder nicht? Kevin Großkreutz will in die Türkei wechseln.

© dpa

Debatte um Transfers: Die Frist gilt für alle

Wenn Vereine Transfers nicht rechtzeitig angeben, platzen die Deals. Das gilt auch für große Clubs. Gut so, findet Sebastian Stier. Ein Kommentar.

Nun soll es die Fifa richten. Galatasaray Istanbul und Real Madrid wollen womöglich den Weltverband um Hilfe bitten, weil sie Probleme mit der Pünktlichkeit haben. Zumindest Real reichte zu spät Unterlagen ein, die für einen Transfer nötig gewesen wären. Galatasaray behauptet dagegen, alles fristgerecht beim türkischen Verband hinterlegt zu haben.

Allein schon der Gedanke, eine Gnadenfrist zu erbitten, zeigt, mit welch entrückter Selbstwahrnehmung manche Großklubs operieren. Regeln und Fristen außer Kraft zu setzen oder zu dehnen, nur weil es sich um Schwergewichte handelt, wäre ein falsches Signal. Rahmenbedingungen sollten weiterhin für alle gelten, egal, ob es sich um Real Madrid oder Mainz 05 handelt. Real und Galatasaray behaupten, nicht schuld zu sein und machen andere für den zeitlichen Verzug verantwortlich.

Aber spielt es wirklich eine Rolle, wer wann wo etwas zu spät abgeschickt hat? Bei Transfers in dieser Größe sollten alle Eventualitäten im Vorfeld bedacht werden – auch das Versagen der Technik, wie wohl im Fall von Galatasaray geschehen. Niemand hat die Beteiligten gezwungen, wie auf dem Basar bis zur letzten Minute zu feilschen.

Gerade im Fall von de Gea waren die Fronten seit Wochen geklärt, es ging nur noch um die Ablösesumme und vertragliche Details. Auf dem Spielfeld, so heißt es, genießen große Klubs oft einen Bonus. Strittige Entscheidungen der Schiedsrichter fallen zu ihren Gunsten aus. In Sachen Transfers sollte das nicht so sein. Die Frist gilt für alle. Allein schon, weil es im Fall von Real und Galatasaray nichts Strittiges zu entscheiden gibt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false