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© dpa

Debütantencheck: Zwei von Vieren von Beginn an

Wichniarek und Pejcinovic: Wie Herthas Neuzugänge ihr Debüt im Olympiastadion erlebt haben.

Wahrscheinlich ist es eine philosophische Frage, welche Form der Begrüßung jetzt die bessere ist. Als der Stadionsprecher im Olympiastadion den Spieler mit der Nummer 5 ankündigt, „Nemanja …“, bleibt das Publikum stumm. „Pejcinovic“, hätte die richtige Antwort gelautet, aber der Name des serbischen Verteidigers ist dem Anhang von Hertha BSC noch nicht geläufig.

Bei der Nummer 18 sieht das anders aus: Auch die ist neu, aber Artur Wichniarek hat schon reichlich Berlin-Erfahrung hinter sich, doch weil die recht unleidlich ausgefallen ist, mischen sich Pfiffe in seine Vorstellung. „Ich habe gewusst, dass die Leute kritisch auf mich schauen werden“, sagt der polnische Stürmer nach seinem 45. Bundesligaspiel für die Berliner. „Ich muss versuchen, sie durch gute Leistungen auf meine Seite zu bringen.“ Gegen Hannover ist ihm das nur bedingt gelungen. Als Wichniarek eine Viertelstunde vor Schluss für Waleri Domowtschiski vom Feld geht, sind die Pfiffe sogar noch etwas lauter als vor dem Spiel.

Zwei der vier Neuen hat Trainer Lucien Favre von Anfang an aufgeboten – der junge Serbe Pejcinovic erwischt dabei als rechter Verteidiger den deutlich glücklicheren Einstand als Wichniarek. Allerdings hat er es als Abwehrspieler auch deutlich leichter. „Wir haben sehr pomadig gespielt, dadurch war es für die Stürmer nicht einfach“, sagt Arne Friedrich. „Wir müssen als Mannschaft mehr Chancen kreieren.“

Dass Herthas Verteidigung wenig Probleme hat, war nach den Eindrücken der Vorbereitung nicht unbedingt zu erwarten. Pejcinovic leistet seinen Teil dazu. „Er hat die Abwehr mit stabilisiert“, sagt Friedrich. „Fürs erste Spiel war’s super.“ Manager Michael Preetz bescheinigt dem 21-Jährigen, „wie ein erfahrener, routinierter Verteidiger“ gespielt zu haben.

Routiniert und erfahren ist auch Wichniarek mit seinen 32 Jahren, und doch ist er vorerst ein Suchender. „Artur muss seine Position noch finden“, sagt Favre. „Aber er wird kommen.“ Zweimal hat Wichniarek die Chance, die Ausfahrt zum Glück zu erwischen. In der zweiten Hälfte wird ein hoffnungsvoller Konter wegen Abseits zu Unrecht abgepfiffen. Noch ärgerlicher aber ist das, was ihm in der dritten Minute widerfährt, als er vor dem leeren Tor um Zentimeter nur an einer perfekten Hereingabe von Raffael vorbeirutscht. „Fast ist im Fußball gar nichts“, sagt Artur Wichniarek. Das hat er in Berlin gelernt.

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