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Sport: Dem Abstieg entgegen

Gladbach unterliegt in der Schlussminute dem HSV

Mönchengladbach - Jos Luhukay hatte einen hübschen Einfall. Unter der Woche ließ er seine Mannschaft im Training elf gegen elf spielen – ohne Tore. Ob das die richtige Methode war, das Manko Borussia Mönchengladbachs beheben zu können, schien fraglich. Erst 22 Tore hat die Mannschaft in dieser Bundesligasaison erzielt, so wenig, wie keine andere Mannschaft. Was manchem wie ein schlechter Scherz vorkam, fand gestern Abend seine Bestätigung. Der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga verlor das Heimspiel gegen den Hamburger SV 0:1 (0:0) und hat kaum noch Chancen auf den Klassenerhalt. Vor 54 067 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park erzielte der eingewechselte Paolo Guerrero in der Schlussminute das Siegtor. Während der HSV wichtige Punkte sammelte, besteht für die Gladbacher kaum noch Hoffnung, dem zweiten Abstieg nach 1999 zu entkommen.

Die Gastgeber, bei denen nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg wieder Peer Kluge und Michael Delura aufliefen, erwischten den besseren Start und waren spielbestimmend. Doch schon in dieser guten ersten Halbzeit stand den Borussen die Abschlussschwäche im Weg. Gleich vier gute Gelegenheiten blieben im ersten Abschnitt ungenutzt. Erst verpasste Insua eine feine Hereingabe von Nationalspieler Marcell Jansen, kurz vor der Pause traf Insua nur den Pfosten, ebenfalls nach Vorarbeit Jansens. Zwischendrin waren Nando Rafael und Bo Svensson mit ihren Schüssen an Frank Rost gescheitert.

Der Torwart war im ersten Abschnitt der einzige Hamburger, der Normalform erreichte. Der Rest der Elf investierte vor allem offensiv zu wenig, die Gladbacher waren aggressiver und gewannen mehr Zweikämpfe. Lediglich eine Chance erspielte sich die Elf von Trainer Huub Stevens. Den Schuss des Argentiniers Sorin, der nach langer Verletzungspause sein Comeback gab, parierte der Gladbacher Torwart Kasey Keller mühelos.

Im zweiten Abschnitt verflachte das Duell. Der HSV, der mit einer sehr defensiven Grundausrichtung angetreten war, schien auf ein Unentschieden aus zu sein. Mit fortlaufender Zeit gelang es den Gästen, die Bemühungen der Gladbacher, die immer verunsicherter wirkten, beinahe völlig zu neutralisieren. Schließlich reagierte Jos Luhukay. Er brachte nach gut einer Stunde Nationalstürmer Oliver Neuville ins Spiel. Allerdings nahm Luhukay in Insua auch einen Stürmer vom Feld. Das Gladbacher Publikum, das sich mehr Risiko gewünscht hatte, pfiff wütend. Zehn Minuten vor dem Ende hätte Neuville fast das 1:0 erzielt. Seinen Kopfball hielt Rost. Dann brachte Stevens Paolo Guerrero ins Spiel. Der Stürmer nutzte gleich seine erste Chance und erzielte in der 90. Minute das Siegtor.

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