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Sport: Dem ersten Titel näher

Nach dem 90:79 über Ludwigsburg stehen Albas Basketballer erstmals seit 2003 wieder im Pokal-Halbfinale

Berlin - Drei Minuten vor dem Ende wagten es die Fans zu feiern. Alba Berlin führte im Viertelfinale des deutschen Pokals gegen EnBW Ludwigsburg 77:66, und die Fans sangen „wir wollen nach Bamberg fahren“, in den Ort der Pokalendrunde. Endlich hat der Berliner Basketball-Bundesligist es wieder geschafft und steht erstmals seit 2003 wieder im Top-4-Turnier. Doch es war gestern ein hartes Stück Arbeit gegen einen selbstbewussten Gegner, der vier der letzten fünf Spiele verloren hatte. Unter hohem Druck, mit Kampf und ohne Glanz siegten die Berliner vor 4020 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle 90:79 (39:37).

„Das Spiel war offen bis zum Ende“, sagte Albas Trainer Henrik Rödl, „die elf Punkte Unterschied sagen nichts darüber, wie eng es war.“ Für das Top-4-Turnier am 22./23. April in Bamberg sind neben den Gastgebern auch die Gießen 46ers und die Artland Dragons aus Quakenbrück qualifiziert. Das Halbfinale wird am Sonntag ausgelost. Beste Werfer der Berliner waren gestern Jovo Stanojevic (27) und Quadre Lollis (21/9 Rebounds).

„Es ist für uns ein sehr, sehr wichtiger Sieg“, sagte Albas Trainer Henrik Rödl. Dabei hatte es nicht gut begonnen für Alba. Nach rund vier Minuten holte der Trainer den angeschlagen ins Spiel gegangenen Mike Penberthy nach zwei Fouls und keinem Punkt vom Feld. Der Mann mit der Nummer 20 ist eigentlich der Angstgegner der Ludwigsburger. Bei den beiden deutlichen Bundesligasiegen in dieser Saison hatte der US-Amerikaner 33 und 34 Punkte gemacht, einmal sieben und einmal neun Dreipunktewürfe getroffen. Doch gestern starteten die Gäste ihrerseits mit drei schnellen Dreiern und führten 12:6. Die Berliner waren nicht so aggressiv, wie man es in einem Pokalfight erwarten sollte, die Favoritenrolle machte sie nervös.

Seinem Center Jovo Stanojevic, der innerhalb von siebeneinhalb Minuten zehn der ersten 15 Alba-Punkte machte, hatte es der Tabellenführer der Bundesliga es zu verdanken, dass der Rückstand dennoch schmolz. Durch eine 21:6-Serie zog Alba auf 32:22 davon, Mitte des zweiten Viertels schien alles nach Plan zu laufen. Doch die Berliner ließen die Gäste bis zur Pause wieder auf 37:39 herankommen.

Zur Halbzeit hatten diese fünf Dreipunktewürfe getroffen, Alba traf bei zwölf Versuchen kein einziges Mal. Auch nach der Pause traf zunächst zweimal Ludwigsburgs Brian Boddicker aus der Distanz, ehe endlich Demond Greene den ersten Dreier für Alba erzielte. Bis weit ins vierte Viertel hinein konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen. Doch die Berliner behielten die Nerven, gewannen das letzte Viertel 27:21.

Nach dem Ausscheiden in der Vorrunde des Uleb-Cups ist der gestrige Sieg besonders wichtig, schließlich will Alba nach zwei titellosen Jahren endlich wieder ganz oben ankommen. Dazu gehört die Rückkehr in die Europaliga – und um den begehrten deutschen Startplatz zu bekommen, werden auch im Pokal Punkte vergeben. Womöglich sind die zwei Zähler, die Alba fürs das gestrige Erreichen des Top-4-Turniers bekommt, am Ende entscheidend.

Helen Ruwald

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