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Sport: Dem Weltmeister Paroli geboten

Von Claus Vetter Jönköping. Gegen Japan und die Schweiz hatte die Deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Schweden nach überzeugenden Auftritten als klarer Sieger das Eis verlassen.

Von Claus Vetter

Jönköping. Gegen Japan und die Schweiz hatte die Deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Schweden nach überzeugenden Auftritten als klarer Sieger das Eis verlassen. Und auch im dritten Spiel gegen den Weltmeister glänzten die Deutschen am Montag in Jönköping - das allerdings nutzte am Ende diesmal nichts: Das Team unterlag Tschechien in einem ebenso hochklassigen wie kuriosen Spiel mit 5:7 (1:2, 2:2, 2:3). Schon vor der letzten Partie der Vorrunde war das deutsche Team für die Zwischenrunde der WM qualifiziert. In Karlstadt sind ab Donnerstag Kanada sowie die USA und entweder Lettland oder Italien die Gegner der Mannschaft von Bundestrainer Hans Zach.

Vor dem Spiel hatte sich der Bundestrainer für seine Verhältnisse geradezu optimistisch gegeben. „Wir haben uns auf die Tschechen gut vorbereitet, ganz locker und gelöst“, hatte Zach gesagt. „Bei einem Unentschieden könnten wir in Jönköping bleiben und müssten nicht nach Karlstad.“ Die Zuversicht des Bundestrainers erschien ein wenig übertrieben, wurde aber im Spiel gegen die Tschechen beinahe bestätigt. Die deutsche Mannschaft bot dem amtierenden Weltmeister durchweg Paroli.

Die Tschechen halfen den Deutschen allerdings auf die Sprünge: Ein Schuss vom Essener Verteidiger Erich Goldmann nahm den Umweg über die Schoner von Tschechiens Torhüter Jiri Travj und prallte von seinem Verteidiger Pavel Kubina ins Tor. Der deutsche Führungstreffer aus der achten Minute war nur 67 Sekunden später schon vergessen, denn Tomas Vlasek erzielte den Ausgleich. Robert Müller war machtlos. Der Torhüter aus Mannheim durfte gestern anstelle des in den ersten beiden Spielen überzeugenden Marc Seliger spielen. Eine Maßnahme, die Zach schon vor Turnierbeginn so beschlossen hatte.

Ein irreguläres Tor half den Tschechen zur Führung: Dem 2:1 durch Kubina ging ein Torraumabseits voraus. Nach dem Führungstreffer zauberte der Weltmeister ein wenig: Ein Tor von Sedlak war der Lohn. Die Deutschen spielten aber weiter munter mit, und es wurde kurios: Binnen 22 Sekunden stand es nach 38 Minuten dank Toren von Christoph Schubert und Len Soccio 3:3. Die Freude über den Ausgleich bei den 1000 deutschen Fans war aber wieder nur von kurzer Dauer. Nur eine Minute nach dem 3:3 brachte Vlasak die Tschechen in Führung. Petr Cajanek schien dann mit dem 5:3 die Vorentscheidung erzielt zu haben. Doch der Krefelder Ehrhoff verkürzte auf 4:5. Prochazka traf zum sechsten Tor für Tschechien und zur Entscheidung. Zach sah es aber anders. Der Bundestrainer nahm Müller für einen sechsten Feldspielers heraus - eine Maßnahme, die Deutschland das 5:6 durch Wayne Hynes berscherte. Müller blieb danach auf der Bank. Und Sekunden vor Schluss schob Vyborny den Puck zum glücklichen tschechischen Sieg ins leere deutsche Tor.

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