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Sport: Den Spielern ihren Platz

Fredi Bobic hat genug. Das Trainingsgelände der Nachwuchsmannschaften des VfB Stuttgart sei zu einem Spielerbasar verkommen, findet der Sportdirektor des Bundesligisten.

Fredi Bobic hat genug. Das Trainingsgelände der Nachwuchsmannschaften des VfB Stuttgart sei zu einem Spielerbasar verkommen, findet der Sportdirektor des Bundesligisten. Neben den Plätzen in Bad Cannstatt laufen sich inzwischen die Spielerberater über den Haufen, auch vor den Gängen zu den Umkleidekabinen machen sie nicht halt. Ab sofort ist es damit vorbei, Bobic ließ über den Klub ein Verbot verhängen. Agenten dürfen fortan nicht mehr die Übungseinheiten der Jugendmannschaften und des Regionalligateams beobachten. Der Vorstoß ist nur konsequent – und doch naiv.

Der VfB Stuttgart setzt ein Zeichen gegen ein zweifelhaftes Geschäft: das Geschacher um Minderjährige, die eigentlich keine Arbeitsverträge schließen dürfen. Schlimmstenfalls könnte dies auch als Kinderhandel bezeichnet werden. Der VfB, einst für akribische Nachwuchsarbeit bekannt, will wieder zu sich selbst finden. Die jungen Sportler sollen sich allein auf ihre Kernaufgabe konzentrieren und ohne Nebengeräusche an den Profisport herangeführt werden. Das ist löblich und bewirkt allein doch keinen Neuanfang. Denn das Problem ist mit dem Verbot in Stuttgart nicht aus der Welt, sondern höchstens vom Trainingsgelände.

Spielervermittler werden andere Wege und Orte finden, um mit dem Nachwuchs Kontakt aufzunehmen. Schon seit Jahren ist es im globalen Fußball Usus, dass aggressiv um Talente geworben wird. Im Fußballgeschäft wird sich durch das Hausverbot beim VfB nichts ändern, wenn andere Klubs nicht diesem Beispiel folgen.

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