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Sport: Den Vertrag verteidigen

Herthas van Burik spielt zur richtigen Zeit stark

Berlin - Kassiert die Bundesligamannschaft von Hertha BSC viele Gegentore, dann ist ein Thema bei der Ursachenforschung besonders beliebt: die Körpergröße von Christian Fiedler. Der Berliner ist für einen Torwart eher klein. Wer ihn in der Vergangenheit darauf angesprochen hat, der erntete im günstigsten Fall einen genervten Gesichtsausdruck. Kürzlich wurde der 30-Jährige gefragt, ob die beiden letzten Spiele ohne Gegentreffer für ihn besonders wichtig gewesen seien. „Ich bin noch immer 1,80 Meter groß“, antwortete Fiedler und lachte. Er musste in den Spielen gegen Werder Bremen (3:0) und Arminia Bielefeld (1:0) nicht über sich hinaus wachsen, seine Abwehr ließ kaum Torchancen zu. Fiedler ist deshalb momentan sehr entspannt.

Dass seine Abwehr wieder ähnlich stark wie in der Vorsaison ist, liegt wohl zum einen an dem veränderten System, in dem drei Verteidiger auf einer Linie spielen und zwei defensive Mittelfeldspieler davor postiert sind. Zum anderen ist der in der vergangenen Saison extrem starke Dick van Burik wieder in Form. Und das genau zur richtigen Zeit. Der Vertrag des 32-Jährigen läuft am Ende dieser Saison aus. Als Hertha nach 13 Pflichtspielen ohne Sieg vor gut zwei Wochen in einer tiefen Krise steckte, kündigte Manager Dieter Hoeneß an, dass die Verträge mit den älteren Spielern nur dann verlängert würden, wenn sie endlich ihre Führungsqualitäten einbringen.

Dick van Buriks Berater, sein Vater Karel, steht momentan in Verhandlungen mit Hertha. „Dick würde gerne bleiben und danach sieht es momentan auch aus“, sagte Karel van Burik. Nicht nur aufgrund der starken Leistungen seines Sohnes befindet er sich in einer günstigen Position. Die Zukunft der beiden anderen Innenverteidiger von Hertha BSC ist ungewiss. Alexander Madlung war zuletzt aus dem Kader gestrichen worden, weil er seine Mannschaft durch drei Platzverweise in nur drei Wochen unnötig geschwächt hatte. Zwar steht der 23-Jährige bis 2007 unter Vertrag, nur hat er der „Wolfsburger Allgemeinen Zeitung“ gerade erzählt, „dass ich über einen Wechsel nach Wolfsburg nachdenke“. Gestern bestritt Madlung diese Aussage auf Nachfrage, die Zeitung blieb bei ihrer Darstellung.

Der Vertrag von Josip Simunic läuft aus, die Berliner haben dennoch Hoffnung, ihn zu halten. „Er macht noch nicht ansatzweise den Eindruck, dass er eine Entscheidung getroffen hat“, sagte Manager Hoeneß. Für den als wahrscheinlicher geltenden Fall, dass Simunic den Verein verlässt, würde Hertha wohl mit van Burik verlängern. Er passt in das Konzept der Berliner, die in der nächsten Saison noch stärker als in dieser auf junge Spieler bauen werden. Van Burik gilt als guter Kommunikator, der den Jungen seine Erfahrungen weiter geben kann.

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