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Sport: Denver Clan

Zum Spiel der Eisbären bei den Freezers hat sich der Chef der Anschutz-Gruppe angesagt

Berlin. Das Firmen-Derby steht an, vor einer Rekordkulisse. Und aus diesem Anlass schaut sogar der Chef aus Amerika vorbei. Am Dienstag wird Philip Anschutz auf einem Polstersessel in der neuen Hamburger Colorline Arena Platz nehmen, um mit mehr als 13 000 Zuschauern das Nachholspiel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zwischen den Hamburger Freezers und dem EHC Eisbären aus Berlin zu verfolgen. Beide Klubs gehören zur Unternehmensgruppe des Milliardärs aus Denver im US-Bundesstaat Colorado. Doch natürlich ist Eishockey-Fan Anschutz nicht nur zum Spaß in Deutschland. Am Donnerstag ist er in Berlin – auch, um das Spiel der Eisbären gegen Mannheim zu sehen, aber vor allem, um mit dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit Details für sein geplantes Hallenprojekt am Ostbahnhof zu besprechen. Dort sollen die Eisbären ab 2005 in einer modernen Arena vor bis zu 16 500 Zuschauern spielen.

Noch ist das Zukunft, und noch können die Berliner und ihre Fans – 1000 wollen die Reise zum Spiel am Dienstag antreten – nur neidisch nach Hamburg schielen. Eisbären- Trainer Pierre Pagé glaubt, dass der Trip zu den Freezers vor allem positive Aspekte hat. „Der Blick in die Halle sollte alle unsere Spieler motivieren. Dann können sie mal sehen, wie gut sie es in ein paar Jahren haben werden.“ Für Sean Simpson, Trainer der Freezers, ist der Anblick staunender Gegner nicht neu. „Bei uns spielen alle Mannschaften besonders engagiert, weil unserer Stadion genauso gut ist wie die Arenen in der National Hockey-League in Nordamerika“, sagt er.

Nun gut, auch wenn die Eisbären mit ihrem kleinen Wellblechpalast in Hohenschönhausen in struktureller Hinsicht und vom Zuschaueraufkommen Mittelfeld in der DEL darstellen, so bleibt doch auf der sportlichen Seite zurzeit kein Wunsch offen. Die Berliner treten als souveräner Tabellenführer der DEL bei den Freezers an. Allerdings ist Pagé nicht ganz ohne Sorgen. Weil Keith Aldridge (gesperrt) und John Gruden (Schulterverletzung) fehlen, sieht es dünn aus in der Defensivabteilung der Eisbären. Angesichts der Personalmisere will Pagé nun Sven Felski oder Steve Walker zum Verteidiger umfunktionieren – was allerdings nicht neu wäre. Beide Stürmer haben schon mal verteidigt in dieser Saison. „Und einer von den beiden wird das auch schaffen“, sagt Pagé. „Wenn der Boss in der Stadt ist, musst du einfach gut spielen.“ Ganz so einfach ist es aber diesmal nicht, auch die Freezers werden besonders motiviert sein: „Das Problem ist, dass Philip Anschutz nicht nur wegen seines Berliner Teams in Hamburg ist“, sagt Pagé.

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