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DER 15. SPIELTAG: Live aus dem Stadion

Die Bundesliga kommentiert von Marcel Reif

Das war schon hohe Kunst, wie die Bremer gestern beim Führungstor durch Sanogo den HSV schlecht und alt aussehen ließen. Da durfte man durchaus auch mal an die spielerische Klasse des FC Bayern München zu Beginn der – äh, wie meinen, kann man nicht vergleichen? Gut, vielleicht nicht, aber Werder hat doch durchaus das Zeug, den Bayern, wenn die denn weiter so satt und behäbig agieren, nahe zu rücken. Wie ja auch der HSV, wenn auch gestern lange nicht. Das Erstaunlichste am nordischen Hoch: Dass es ja eigentlich gar nicht möglich ist, dass es sich gegen alle Weisheiten vollzieht. Würde es bei den Bremern nicht laufen, wir würden doch sofort sagen, na ja, also irgendwann nutzt sich auch das beste Trainerverhältnis ab, und da der Thomas Schaaf doch gefühlte hundert Jahre an der Weser regiert, na, da muss man sich doch nicht wundern. Tut man aber, weil Werder es immer wieder, immer noch schafft, frisch zu sein und alle Widrigkeiten des Krankenstandes wegsteckt. Und Werder hatte ja nun wahrlich genug Gründe in dieser Saison, nach unten abzusacken.

Auf der anderen Seite, beim HSV, geschieht allerdings auch Wundersames. Was macht noch gleich ein lange angekündigter Abschied aus Trainern, Managern, Politikern? Eine lame duck. Man kann dem knurrigen Huub Stevens gewiss eine Menge nachsagen, aber das sicher nicht. Echte Profis wirken inzwischen beim HSV. Und wie der Herr, so der van der Vaart. Der doch viel lieber woanders wäre, aber, weil das nicht geht, nicht geklappt hat, trotzdem nicht nur Dienst nach Vorschrift leistet, sondern den Ausgleich erzielt in Weltklassemanier. Dass das trotzdem nicht zum Punktgewinn reichte, weil Werder das glücklichere Ende hatte, ja nun, das stört am Gesamtwerk beider nicht viel. Die Bayern sind gut beraten, das nordische Hoch im Auge zu behalten.

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