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Sport: Der Abschied naht

Gunda Niemann-Stirnemann wird wohl ihren Rücktritt erklären

Erfurt (dpa). Die Karriere der Eissprinterin Gunda Niemann-Stirnemann scheint sich dem Ende zu nähern. Obwohl die dreimalige Olympiasiegerin und 19fache Weltmeisterin vor der Geburt ihrer Tochter Victoria am 24. Mai eine Fortsetzung ihrer einmaligen Laufbahn verkündet hatte, verdichten sich nunmehr alle Anzeichen, dass die 36-jährige Thüringerin am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Erfurt ihren Abschied vom aktiven Sport verkünden wird.

In den zurückliegenden Monaten hatte sich die Ausnahme-Athletin voll ihrer Tochter gewidmet, nur leichtes Radtraining absolviert und keines der Trainingslager der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) besucht. Auch für die Anfang November in Erfurt stattfindenden deutschen Meisterschaften hat sie keine Meldung abgegeben. Hingegen wird sie nach Auskunft des ZDF auch in der kommenden Winter-Saison einen Vertrag als Kokommentatorin erhalten. Bereits im Olympia-Jahr hatte sie für das Zweite Deutsche Fernsehen gearbeitet. „Alles, was mit Gundas Zukunft zusammenhängt, wird am Dienstag in Erfurt mitgeteilt“, erklärte ihr Ehemann und Manager Oliver Stirnemann, ohne Details zu nennen.

„Ich kann mir nur schlecht vorstellen, dass man die Vorbereitungsphase, die sonst ein Dreivierteljahr dauert, diesmal in nur wenigen Monaten nachholt“, erklärte ihr Trainer Klaus Ebert. Nach eigener Aussage weiß er noch nicht genau, in welcher Richtung sich seine Athletin in der kommenden Woche erklären wird. „So einen Fall habe ich noch nicht erlebt. Aber ich habe Gunda gesagt, sie soll sich nach der Entbindung erst mal vernünftig erholen und dann in Ruhe über ihre weitere Karriere entscheiden. Wenn sie wirklich noch Lust verspürt, würde nur ein systematischer Aufbau in Richtung der Saison 2003/2004 Sinn machen“, sagte Ebert.

Gunda Niemann-Stirnemann ist die erfolgreichste Eisschnellläuferin der Welt. Mit drei Gold-, vier Silber- und einer Bronzemedaille war sie bis zu den Spielen von Salt Lake City die erfolgreichste Winter-Olympionikin Deutschlands, ehe sie im Februar von Claudia Pechstein abgelöst wurde. Die Erfurterin gewann zwischen 1991 und 1999 achtmal den Weltmeistertitel im Mehrkampf und war insgesamt elfmal bei den 1996 eingeführten Welt-Titelkämpfen auf den Einzelstrecken erfolgreich. Gleichfalls achtmal wurde sie Mehrkampf-Europameisterin. Ihre unvergleichliche Bilanz schmücken weitere 19 Weltcup-Gesamtsiege und 32 deutsche Meistertitel. Zwischen 1995 und 1997 wurde sie als bisher einzige Deutsche dreimal mit dem Eis-Oscar für den besten Eisschnellläufer der Saison geehrt.

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