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Sport: Der Brüskierer

Es war eines der spannendsten Experimente im deutschen Fußball, die Liaison zwischen dem Zweitligisten 1860 München und dem jordanischen Investor Hasan Ismaik. Liebe ist es nie gewesen, nur eine eheähnliche Gemeinschaft, in der 1860 das Geld nahm und der Investor seine Fußballleidenschaft befriedigte und sich mittelfristig Rendite erhoffte.

Es war eines der spannendsten Experimente im deutschen Fußball, die Liaison zwischen dem Zweitligisten 1860 München und dem jordanischen Investor Hasan Ismaik. Liebe ist es nie gewesen, nur eine eheähnliche Gemeinschaft, in der 1860 das Geld nahm und der Investor seine Fußballleidenschaft befriedigte und sich mittelfristig Rendite erhoffte. Seit Montag steht diese Zweckgemeinschaft vor der Trennung.

1860 München hat am Montag die Verträge mit Sportdirektor Florian Hinterberger und Trainer Alexander Schmidt verlängert. Also mit exakt jenen, die der Investor bei einer Pressekonferenz vor kurzem entlassen wollte. Sein Anwalt kündigte nun prompt schwerwiegende Konsequenzen zum Nachteil des Vereins an. Heißt wohl, die anstehende Tranche von mehr als zehn Millionen Euro wird nicht mehr fließen. Das Wort dürften jetzt die Anwälte haben. Das Modell Investor in der Bundesliga ist damit jedoch noch nicht gescheitert. Der Fall 1860 hat vielmehr gezeigt, wie es nicht laufen darf.

So sollte ein potenzieller Investor den Sinn des 50+1-Modells verstehen. Er sollte sich um die wirtschaftlichen Belange des Vereins kümmern, aber nicht auch noch die wichtigsten sportlichen Fragen wie die Personalie des Sportdirektors oder des Trainers entscheiden wollen. Vor allem, wenn er offenkundig so wenig von Fußball versteht wie Hasan Ismaik. Und vor allem darf er nicht alle anderen Verantwortlichen im Verein so brüskieren, wie es Ismaik bei jener Pressekonferenz tat. Es war der Anfang seines Endes beim Zweitligisten. Und vielleicht auch das von 1860 München.

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