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Sport: Der Doppelgänger

Union holt Markus Karl als Ersatz für Dominic Peitz

Berlin - Selbst die aufziehenden Gewitterwolken konnten Uwe Neuhaus die Laune nicht verderben. Der Trainer des 1. FC Union zeigte sich am Donnerstag locker und gelöst. Und das aus gutem Grund. Am Morgen gab der Berliner Zweitligist die Verpflichtung von Markus Karl bekannt. Der Mittelfeldspieler wechselt ablösefrei vom FC Ingolstadt zu Union, wo er einen Vertrag bis 2013 unterschrieb. Im Falle eines Bundesligaaufstiegs mit den Berlinern würde der Kontrakt gar bis 2015 laufen.

„Markus Karl ist mein Wunschspieler, den ich schon seit seiner Zeit bei den HSV-Amateuren kenne und nie aus den Augen verloren habe. Ich freue mich, nun mit ihm arbeiten zu können“, sagte Neuhaus. Die Freude über den Neuzugang kommt nicht von ungefähr. Karl fühlt sich im defensiven Mittelfeld am wohlsten, jener strategisch so wichtigen Position, die momentan bei Union verwaist ist. Dominic Peitz und sein Ersatzmann Macchambes Younga-Mouhani werden den Verein zum Saisonende verlassen, Ersatz wird also dringend benötigt. Auf den ersten Blick liegt bei Karl der Verdacht nahe, Union hätte ein Peitz-Double ins Stadion An der der Alten Försterei geholt. Mit einer Körpergröße von 1,93 Metern ist Karl nur drei Zentimeter kleiner als Peitz. Die Stärken der beiden sind beinahe identisch, sowohl Peitz als auch Karl verfügen über ein sehr gutes Kopfball- und Stellungsspiel, gepaart mit viel Kampfkraft. Einziger Unterschied: Karl ist anderthalb Jahre jünger, was mit ein Grund für die Verpflichtung des 25-Jährigen war. „Markus ist jung genug, um sich bei uns noch weiterzuentwickeln“, sagte Unions Teammanager Christian Beeck zur ersten Verpflichtung für die neue Saison. Auch „die stattliche Zahl an Zweitligaspielen“ imponierte Beeck. In dieser Saison kam Karl für den FC Ingolstadt 20 Mal zum Einsatz, insgesamt kann er 59 Zweitligaspiele vorweisen.

Auf die neue Aufgabe in Berlin freut sich der gebürtige Bayer Karl bereits. „Was bei Union abgeht, ist sensationell und hat mich sehr beeindruckt, als ich mit dem FC Ingolstadt An der Alten Försterei zu Gast war. Es ist eine ungeheuer reizvolle Aufgabe, hier zu spielen, und deshalb freue ich mich, dass es geklappt hat“, sagte Karl, der vor wenigen Tagen ein Angebot zur Vertragsverlängerung mit Ingolstadt abgelehnt hatte.

Markus Karl hat nun die Möglichkeit, Trainer Neuhaus ab dem 13. Juni von seinen Fähigkeiten zu überzeugen. Dann beginnt beim 1. FC Union die Vorbereitung auf die neue Saison und Karl geht als klarer Favorit im Kampf um die Position im defensiven Mittelfeld ins Rennen. Ob Union noch einen weiteren Spieler für diese Position verpflichtet, hängt laut Uwe Neuhaus „auch vom Geldbeutel des Klubs ab“. Dieser ist traditionell eher bescheiden gefüllt, aber selbst das konnte Neuhaus’ Stimmung nicht trüben.

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