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Sport: Der Druck der Millionen

Beim FC Bayern ist man von Javi Martinez begeistert.

München - So lange haben sie auf ihn gewartet beim FC Bayern. Da machen ein paar Minuten auch keinen Unterschied mehr. Mit vier Minuten Verspätung beginnt sie dann, die offizielle Vorstellung von Javi Martinez, dem 40-Millionen-Euro-Transfer, live übertragen im Fernsehen. Wenige Minuten später der erste Satz auf Deutsch: „Ich freue mich, bei FC Bayern zu sein.“ Applaus brandet auf im Presseraum der Münchner-Arena – von den Journalisten.

Alle sind momentan begeistert von Martinez, besonders die Verantwortlichen im Verein. „Ich bin total überzeugt von dem Spieler“, sagt Trainer Jupp Heynckes. Der 23-Jährige habe Autorität, sei sehr vielseitig – und genau der Spielertyp, „den wir immer haben wollten“.

Auf Martinez lastet jetzt großer Druck. Wegen der sportlichen Erwartungen und wegen der Rekordsumme, die die Münchner an Athletic Bilbao zahlen müssen. „Javi kann für diese Ablöse nichts“, sagt Sportchef Matthias Sammer. Zwar werde er an dieser Summe gemessen, „aber wir als Verein müssen ihn davor schützen“. Martinez habe eine große Bereitschaft gezeigt, zu Bayern zu kommen. Nur deswegen habe man so viel Geld in die Hand genommen. Vermutlich meint Sammer auch die Bereitschaft, weniger Geld zu kassieren. „Ich habe auf Gehalt verzichtet, um hier spielen zu können“, bestätigt Martinez. Zwar habe er anfangs noch Angst vor dem Wechsel gehabt, vor der neuen Stadt, der Kultur. Doch seine Familie sei bei ihm. „Und der Trainer spricht Spanisch.“

Nun brenne er darauf zu spielen. Ob das gleich am Sonntag gegen Stuttgart passieren wird? Heynckes winkt ab. „Wichtig ist, dass er erst einmal zur Ruhe kommt.“ Mit dem Druck hat Martinez übrigens kein Problem: Als er mit 17 Jahren nach Bilbao kam und sechs Millionen gezahlt wurden, habe er den Druck in Leistung verwandelt. „Das werde ich jetzt wieder tun“, sagt er. Und fügt hochtrabend an: „Wir haben eine goldene Zukunft vor uns.“ Christian Wermke

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