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Hoch den Pott. Richie Regehr (Mitte) und Laurin Braun feiern mit Klaus Wowereit.

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Der Eisbären-Kader: Erst die Feier, dann die Arbeit

Bisher haben die Eisbären vor allem ihre sechste Meisterschaft gefeiert, jetzt beginnt Manager Peter John Lee damit, die kommende Saison zu planen. Ein paar Neuerungen stehen schon fest.

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Berlin - Die Stimme ist weg. Manager Peter John Lee krächzt. Kein Wunder, nach all den Festivitäten rund um die sechste Meisterschaft der Eisbären. Als vorläufig letzten Akt der Party fuhren sie am Freitag im Autokorso durch Berlin und feierten danach in der Arena am Ostbahnhof mit den Fans. Zuvor hatte sie der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit empfangen. Da musste Lee viel reden, jubilieren und natürlich erzählen. Davon, wie es in der kommenden Saison weitergeht beim deutschen Eishockeymeister.

Das Team, das am Dienstag im fünften Finale die Adler Mannheim 3:1 niedergerungen hat, wird so nicht mehr auf dem Eis stehen. Drei Spieler werden die Eisbären in jedem Fall verlassen: Ersatztorhüter Kevin Nastiuk geht zu Zweitligist Heilbronn, Angreifer Jonathan Sim erhält keinen Vertrag, und Richie Regehr zieht es nach Schweden zu Modo Örnsköldsvik. Letzterer Abgang trifft die Eisbären schwer, schließlich war Regehr ihr wichtigster Verteidiger, und es ist schwer, auf dieser Position guten Ersatz zu finden.

Im Angriff könnten die Lücken noch größer werden. Ob Sven Felski nach seinem 1000. Profispiel für die Berliner noch eine Saison dranhängt, sei ungewiss, sagt Lee. „Wir setzen uns demnächst zusammen.“  Für Denis Pederson (36 Jahre) und Stefan Ustorf (38) sieht es nicht so gut aus mit einer Fortsetzung ihrer Karriere – ihre Verletzungen scheinen einfach zu schwer zu sein. Der Manager sagt allerdings: „Wenn Stefan und Denis fit werden, wäre ich schön doof, ihnen keinen Vertrag zu geben.“ Einen Vertrag bekommen wird auch Tyson Mulock – der Kanadier hat in den Play-offs überzeugt. „Und daher werden wir die Option für ein weiteres Jahr ziehen“, sagt Lee.

Was die Zugänge betrifft, sind sie bei den Berlinern noch nicht weit. Sicher ist, dass Sebastian Elwing, zuletzt beim EHC München, die Eisbären verstärken wird. Mit dem 32 Jahre alten Torwart kommt ein gebürtiger Berliner zum Team. Es werde sich aber noch mehr bewegen, sagt Lee, der in ein paar Tagen zur Weltmeisterschaft nach Schweden reist und sich dort „mit etlichen Spielervermittlern“ unterhalten wird. Besonders für gute Mittelstürmer dürfte sich der Berliner Manager interessieren, denn auf dieser Position musste sein Team zuletzt doch arg improvisieren.

Einen Großeinkauf planen die Eisbären insgesamt allerdings nicht. Ziel sei es, die Philosophie fortzusetzen und sich „immer mehr von den ausländischen Leistungsträgern zu emanzipieren“, sagt Lee. Junge Spieler wie Thomas Supis, Vincent Schlenker und Roman Veber sollen zu mehr Einsätzen kommen, und von Dominik Bielke wird erwartet, dass er sich nach langer Verletzung durch ein gutes Sommertraining einen Stammplatz zurückerarbeitet.

In die Sommerpause gehen nun fast alle Eisbären – bis auf André Rankel und Mads Christensen, die für Deutschland und Dänemark bei der WM sind. Am Freitag beim 5:2 gegen Weißrussland schoss Rankel schon ein Tor. Seine Kollegen von den Eisbären wird er auf dem Eis so schnell nicht wiedersehen. Sie dürfen sich erholen, bevor es im August mit den Spielen in der European Trophy weitergeht.

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