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Der Fall Demba Ba: Wutmanager auf Zeit

Die jüngsten Vorkommnisse um Spieler, die trotz bestehenden Vertrages einen Wechsel zu einem anderen Klub erzwingen wollten, erzürnen die Verantwortlichen der Bundesliga - bis auf weiteres.

Klaus Allofs führt den Aufstand der Wutmanager gegen die selbstherrlichen und unmoralischen Fußballprofis an. Die Bundesliga müsse zusammenhalten und dürfe Spieler wie Demba Ba nicht verpflichten, forderte er. Die jüngsten Vorkommnisse um den Noch-Hoffenheimer Ba, den Schalker Jefferson Farfan und den Neu-Münchner Luiz Gustavo, die trotz bestehenden Vertrages einen Wechsel zu einem anderen Klub erzwingen wollten, erzürnen die Verantwortlichen der Bundesliga. Heribert Bruchhagen, Fredi Bobic und Felix Magath bekundeten auch schon Sympathien für das neue Bündnis.

Dabei vergessen die Aufgebrachten: Wohl in keinem anderen Bereich als dem Sport werden Fehltritte derart schnell wieder vergessen. Die Vergänglichkeit der öffentlichen Geißelung hat im Fußball Tradition. Sei es in Bezug auf den doppelten Vertragsabschluss von Sebastian Kehl bei Dortmund und Bayern oder die Aussage von Berti Vogts, Stefan Effenberg werde nach der Mittelfinger-Affäre 1994 nie wieder in der Nationalmannschaft spielen. 1998 feierte der Aussortierte dann sein Comeback. Hannovers Klubchef Martin Kind erklärte kürzlich, Jan Schlaudraff werde nie wieder für 96 spielen, der oftmals Motivationslose habe seine Chance verspielt. Nur kurz darauf spielte und traf der Verstoßene wieder für Hannover. Im Fußball vergibt man eben schnell.

Demba Ba muss keine flammende Rede auf einem Dreikönigstreffen halten, er muss lediglich wieder Tore schießen. Dann wird er bei den Fans wieder beliebt und bei den Vereinen wieder begehrt sein – allen Bündnissen zum Trotz.

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