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Sport: Der Hammer fällt hinunter

Nur auf den ersten Blick ist es ein Protest aus dem Bauch heraus: „Nicht gut genug für die Diamond League“, hatten sich die beiden Hammerwerferinnen Betty Heidler und Kathrin Klaas auf ihre Bäuche geschrieben. Wenn sich die internationale Leichtathletik-Elite trifft, fällt der Hammer hinten runter, denn die Diamond League verzichtet aufs Hammerwerfen.

Nur auf den ersten Blick ist es ein Protest aus dem Bauch heraus: „Nicht gut genug für die Diamond League“, hatten sich die beiden Hammerwerferinnen Betty Heidler und Kathrin Klaas auf ihre Bäuche geschrieben. Wenn sich die internationale Leichtathletik-Elite trifft, fällt der Hammer hinten runter, denn die Diamond League verzichtet aufs Hammerwerfen. Überhaupt ist die Leichtathletik nur noch selten ein Vollprogramm. Und nicht nur die beiden deutschen Werferinnen kommen sich wie Athletinnen zweiter Klasse vor.

Dabei kann die klassische Leichtathletik noch begeistern. Das Wetter war herbstlich, dennoch kamen zu den deutschen Meisterschaften am Wochenende in Kassel 30 000 Zuschauer – bestimmt nicht nur aus Nostalgie. Es funktioniert also noch, die Leichtathletik nicht nur in Häppchen zu zerschneiden, sondern sie auch noch am Stück zu servieren. Nur scheinen die Funktionäre des Deutschen Leichtathletik-Verbandes selbst nicht mehr richtig daran zu glauben, sonst hätten sie nicht ihre DLV-Gala in drei Wochen abgesagt. Auf jeden Fall verschenken sie so etwas von der Eigenart der Leichtathletik: der Vielfalt.

Und die Funktionäre des internationalen Verbandes haben den Fehler gemacht, die kompakte Golden League mit sechs Meetings für die unübersichtliche Diamond League mit knapp 20 Meetings aufzugeben. Für das Erscheinungsbild der Leichtathletik ist beides schlecht. Egal ist das nur den Hammerwerferinnen, sie sind sowieso nicht mehr dabei.

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