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Sport: Der HSV zieht nach

Die Hamburger gewinnen 4:1 gegen Eintracht Frankfurt und rücken auf Platz drei vor

Gute zehn Minuten sind noch zu spielen, als die Entscheidung naht: Rafael van der Vaart, der Spielgestalter des Hamburger SV, zieht zum Tor und schießt aus 20 Metern aufs Tor. Sein scharf geschossener Ball setzt auf, beschleunigt auf dem nassen Rasen, so dass Frankfurts Torwart Oka Nikolov ihn nicht festhalten kann, und dann kommt Paolo Guerrero angestürmt und setzt den Abpraller zum vorentscheidenden 3:1 ins Netz. Am Ende gewinnt der HSV sogar 4:1 (1:0) und verkürzt damit den Abstand zum Tabellenzweiten Werder Bremen auf zwei Punkte. „Natürlich wollen wir Champions League spielen, aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg“, warnte dennoch Hamburgs Torwart Frank Rost.

Der HSV startete erkennbar motiviert ins Spiel, allen voran der starke Kapitän Rafael van der Vaart. Er schoss die Freistöße und Ecken, spielte teils sensationelle Diagonalpässe aus dem Mittelfeld, noch dazu entwickelte er jederzeit Torgefahr. Es war alles andere als ein Zufall, dass er an der schnellen 1:0-Führung des Gastgebers beteiligt war: In der fünften Minute stahl er sich in Strafraumnähe einen Ball, legte Piotr Trochowski vor, und dessen Flanke von der linken Seite köpfte Stürmer Paolo Guerrero aus neun Metern ein zum 1:0. Allerdings profitierte der Peruaner bei seinem dritten Saisontreffer davon, dass Frankfurts Torwart Oka Nikolov ausrutschte und so den eigentlich unpräzisen Ball verfehlte. „Das war doof, dass ich da wegrutsche“, sagte Nikolov hinterher.

Der HSV suchte nun die Vorentscheidung und setzte entschlossen nach. Guerrero selbst hätte zum 2:0 erhöhen können. Auch den guten Kopfball Bastian Reinhardts nach einer Ecke von Raffael van der Vaart vereitelte Frankfurts Torwart mit einer starken Parade. Der HSV schien den Gegner demontieren zu wollen – aber schlief dann nach einer Viertelstunde plötzlich ein. Das Spiel verflachte, Frankfurts Defensive bekam das Spiel immer besser in den Griff, und in der 30. Minute nutzte Frankfurts Linksverteidiger Christoph Spycher die großen Räume im Mittelfeld, sprintete nach vorn und prüfte Hamburgs Torwart Frank Rost aus 20 Metern – auch beim Nachschuss Benjamin Köhlers war die HSV-Führung in Gefahr. Als Sotirios Kyrgiakos dann nach einem Freistoß recht ungestört köpfen konnte, platzte Rost der Kragen: Er schrie auf seinen Vordermann Joris Mathijsen ein, bis ihn Schiedsrichter Kinhöfer ermahnte, es etwas ruhiger angehen zu lassen.

Nach der Pause zog der HSV das Tempo wieder deutlich an. Nachdem Guerrero, Trochowski und Olic aus aussichtsreicher Position noch gescheitert waren, köpfte Nigel de Jong eine Vorlage van der Vaarts aus acht Metern zum 2:0 ein (57. Minute). Frankfurt schien geschlagen – und war nicht einmal eine Viertelstunde später doch wieder an den Hamburgern dran, nachdem Kyrgiakos sich nach einem Freistoß gegen Bastian Reinhardt durchgesetzt hatte und aus acht Metern zum 1:2 verkürzte.

Nach dem Anschlusstreffer wackelte der HSV. Der Tscheche Martin Fenin hatte fünf Minuten später sogar die große Chance zum Ausgleich, er scheiterte aber, viel zu eigensinnig, am guten Hamburger Torhüter Rost. „Den muss er auf Mantzios quer passen, dann steht es 2:2 und wir nehmen hier einen Punkt mit“, sagte Frankfurts Coach Friedhelm Funkel. So aber gelang Guerrero mit seinem zweiten Treffer nur kurz darauf die Vorentscheidung, ehe der eingewechselte Mohamed Zidan kurz vor Schluss sogar noch zum 4:1 traf.

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