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Sport: Der Konsequente

Eisschnelllauftrainer Franke denkt ein bisschen ans Aufhören

Joachim Franke dachte bei den Olympischen Winterspielen im Februar 2002 bereits ein wenig voraus. Die EinzelstreckenWeltmeisterschaft der Eisschnellläufer Mitte März 2003, „das wäre der ideale Schlusspunkt meiner Karriere", hatte der Berliner in Salt Lake City gesagt. Franke trainiert Claudia Pechstein, die gerade durch ihre vierte Goldmedaille bei Olympischen Spielen zur erfolgreichsten deutschen Winterolympionikin aufgestiegen war. Doch seine Erfolge als Trainer sind nicht nur mit dem Namen Pechstein verbunden. Kein anderer deutscher Eisschnelllauf-Trainer hat mehr Olympiasieger und Weltmeister hervorgebracht.

Ob er nach dieser Saison tatsächlich nicht mehr auf den Eisschnelllaufbahnen dieser Welt als Trainer arbeiten wird, darüber möchte er noch keine abschließende Auskunft geben. „Es ist nicht gut, mitten im Galopp zu sagen, dass man nach dem Ziel aufhören will. Das könnte der Motivation derjenigen schaden, die schnell laufen wollen und sollen“, sagt Franke. Er denkt an Kollegen aus dem Fußball. An Jürgen Röber (Hertha BSC ) oder Georgi Wassilew (1.FC Union), die beide das Ende ihres Engagements angekündigt hatten und dann vorzeitig gehen mussten.

Ein Ereignis hat den Eislauflehrer vor seinem wahrscheinlich letzten Winter neu motiviert: Am 4. Oktober erhielt er wie Reinhard Heß (Bundestrainer der Skispringer) und Frank Ullrich (Biathlon) das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse. Eine Ehrung, die ihn auch stolz gemacht hat.

Den angeblichen Zickenkrieg Claudia Pechstein contra Anni Friesinger fand Franke übrigens nie amüsant. Und auch das Hineinreden der Manager nervt ihn zunehmend. Es stimmt wohl: Ein Weltmeisterschaftstitel in Berlin wäre ein guter Schlusspunkt. epo

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