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Sport: Der letzte Schuss

Der 1. FC Union trennt sich von Herthas Amateuren zum Regionalligastart 1:1

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin – Frank Wormuth sah das Unheil kommen. „Zum Schluss war das ja nur noch eine Abwehrschlacht. Es gab bei uns keinen konstruktiven Spielaufbau mehr“, stellte der Trainer des 1. FC Union fest. Der Gegner, 0:1 in Rückstand, drängte. Aber alles schien noch einmal gut zu gehen für Union im ersten Saisonspiel der Fußball-Regionalliga bei den Amateuren von Hertha BSC – bis die Nachspielzeit anbrach. Einen aus der vielbeinigen Union-Abwehr abprallenden Ball bekam der schon in der Bundesliga eingesetzte Sofian Chahed vor die Füße und nach dessen Schuss streckte sich Torwart Marco Sejna vergeblich. 1:1 trennten sich Herthas Amateure und Union.

8000 Zuschauer waren zu Beginn um 13.30 Uhr da, davon allein 6000 Union-Anhänger, die sich akustisch für ihre Mannschaft restlos verausgabten. Ihre Glückseligkeit über die völlig neu zusammengestellte und dafür schon recht gut harmonierende Union-Elf erreichte ihren Höhepunkt, als Martin Hauswald die Köpenicker kurz vor der Pause in Führung brachte – durch einen Kopfball. Hauswald misst gerade mal 1,68 m, eine Größe, die ihn nicht für Kopfballtore prädestiniert. „Der ist so klein, den übersieht man eben leicht“, sagte Wormuth.

Herthas Amateure, Neuling in der Liga, fanden zunächst keine Linie. „Hätte Union das zweite Tor gemacht, wäre es vorbei gewesen“, vermutete Trainer Karsten Heine. Seine Mannschaft bewies Stehvermögen. Der Ausgleich war wegen des späten Zeitpunkts glücklich, aber doch verdient. Unions Kapitän Tom Persich war trotzdem stocksauer. „Wir kriegen mit dem letzten Schuss das 1:1 – soll ich mich da freuen?“

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