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Sport: Der Meister hat ausgelernt

Warum sich die Eisbären nach schwachem Saisonstart gesteigert haben

Berlin - Die erste Hälfte der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey-Liga verlief holprig für die Eisbären Berlin. Der Deutsche Meister rangierte sogar mitunter auf einem zweistelligen Tabellenplatz. Seit Ende der Länderspielpause in der Liga im November läuft es nun aber besser bei den Berlinern: In acht Partien in Folge holten sie Punkte, heute können sie im Spiel gegen den Tabellenvorletzten EHC Straubing (19.30 Uhr, vor Beginn gibt es im Sportforum eine Schweigeminute für den verstorbenen ehemaligen Eisbären-Profi Andrej Lomakin) zum fünften Mal in Serie gewinnen. Erklärungen für den Aufwärtstrend bei den Eisbären:

Der kämpfende Rückkehrer: Anfang November kehrte Denis Pederson nach seinem missglückten Comeback-Versuch in der National Hockey-League zu den Eisbären zurück. Der kantige Kanadier hat mit seinem Kampfgeist die Kollegen angetrieben, mitgerissen: In neun Spielen hat der 31-jährige Pederson bereits sechs Tore geschossen. Trainer Pierre Pagé sagt: „Denis ist körperlich unglaublich fit und in jeder Hinsicht ein Vorbild für alle anderen im Team.“

Der gereifte Torwart: Nach durchwachsenen Auftritten zu Saisonbeginn sinkt die Gegentorquote bei Youri Ziffzer kontinuierlich. Das Selbstbewusstsein beim erst 20 Jahre alten Torwart ist gereift, er agiert immer überzeugender. Denis Pederson sagt: „Youri war zuletzt herausragend. Er hält damit uns allen den Rücken frei, weil wir uns nicht mehr über eine schwache Defensive sorgen müssen.“

Die neue Nervenstärke: Einbrüche in den Schlussminuten gab es bei den Eisbären in den ersten Monaten der Spielzeit nicht wenige. In weniger als sechs Spielminuten verschluderten die Berliner zum Beispiel eine 5:4-Führung gegen Krefeld und verloren noch 5:7. Verteidiger Cole Jarrett sagt: „Wir haben aus den unglücklichen Niederlagen viel gelernt und sind als Gruppe zusammengewachsen und viel nervenstärker geworden.“

Die schwungvolle Jugend: Gerade die jungen Spieler der Eisbären kamen anfangs nicht so richtig in Schwung, zudem verletzte sich Florian Busch an der Schulter und muss immer noch pausieren. Inzwischen aber ist die Fraktion um Christoph Gawlik stärker geworden. Vergangenen Freitag gelangen dem Jungnationalspieler beim 4:1 gegen Iserlohn sogar zwei Tore. Der erfahrene Angreifer Sven Felski sagt: „Es ist normal, dass junge Spieler in ein Loch fallen. Es war richtig, dass wir Geduld mit ihnen hatten.“

Der lobende Trainer: In den ersten Monaten der Saison meckerte Pierre Pagé in seinem Klub über eine verfehlte Personalpolitik, eine schlechte Vorbereitung und Spieler mit angeblich schlechten Fitnesswerten. An Niederlagen waren alle bei den Eisbären schuld, nur nicht ihr Trainer. Pagé ist aber so fair, im Erfolgsfall auch seine Spieler zu loben, dazu hatte er zuletzt häufig Gelegenheit. Manager Peter John Lee sagt: „Ich war immer davon überzeugt, dass Pierre mit der Mannschaft mehr als das erreichen wird, wonach es zu Saisonbeginn aussah.“

Der gefundene Teamgeist: Lange lief bei den Eisbären nicht zusammen, was zusammenlaufen sollte. Denis Pederson glaubt einen Grund zu kennen: „Als ich im November nach Berlin kam, hatte ich den Eindruck, dass hier jeder in seinem eigenen Film ist.“ Nun aber, berichtet Christoph Gawlik, „hilft jeder jedem, ist der Zusammenhalt groß, und daher haben wir einen sehr großen Sprung nach vorn gemacht“.

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