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Sport: Der MSV scheint ein Problemfall für Hertha zu sein - die letzten beiden Heimspiele gingen für die Berliner verloren

Gestern noch Maldini und Leonardo, heute Emmerling und Beierle. Fußball kann so grausam sein.

Gestern noch Maldini und Leonardo, heute Emmerling und Beierle. Fußball kann so grausam sein. Daher ist jetzt Jürgen Röber gefragt. Dem Trainer von Hertha BSC fällt es zu, seine Spieler auf das normale Tagewerk einzustellen. Die Dienstreise ins schöne Mailand hatte viele Reize. Und das bemerkenswerte 1:1 bei AC Milan in der Champions League untermauerte schließlich noch die Gruppenführung der Berliner. Heute geht es gegen Duisburg. Und in der Bundesliga sieht es derzeit nicht so gut aus. Hertha rangiert auf dem elften Tabellenplatz. Nur sieben Punkte aus sechs Spielen, dazu ein negatives Torverhältnis. "Das muss sich ändern", sagt daher Jürgen Röber.

Der MSV Duisburg, der heute ins Olympiastadion (Anpfiff: 15 Uhr 30) kommt, ist nicht unbedingt die Mannschaft, die die Bundesligakonkurrenz in Angst und Schrecken versetzt. Hertha mal ausgenommen. Mit drei Punkten ist der MSV augenblicklich Tabellenletzter. Doch speziell mit dieser Mannschaft hat Hertha offenbar irgendein Problem. Die beiden letzten Heimspiele gegen den MSV gingen für die Berliner jeweils mit 1:3 verloren. Geht auch das heutige Spiel verloren, findet sich Hertha mitten im Abstiegskampf wieder.

Angst vor der Blamage schleicht um. Die Frage ist, inwiefern übertünchen die achtbaren Ergebnisse gegen Istandbul, Chelsea und Mailand eventuelle Probleme bei den Berlinern. Seit dem 5:2-Sieg über Rostock zum Saisonauftakt ist Hertha sieglos. "Duisburg ist nicht so schlecht wie der Tabellenplatz", sagt Röber. "Die wissen auch, dass sie jetzt langsam was tun müssen." Herthas Trainer will daher nichts dem Zufall überlassen. "Ich muss erstmal sehen, wie die jungen Spieler die Belastungen der letzten Wochen verkraftet haben. Wenn jemand fit ist, werde ich ihn aber nicht schonen. Es ist für uns ein wichtiges Spiel." Im Vorfeld des Spiels gegen Duisburg ist spekuliert worden, ob Röber eventuell Sebastian Deisler draußen lässt. "In Mailand haben solche Spieler wie Sebastian Deisler und Pal Dardai viel Kraft gelassen. Aber es ist nicht so, dass ich Sebastian für das Länderspiel schone, das würde etwas zu weit gehen", entgegnete Röber. Das 19-jährige Talent war am Donnerstag von Teamchef Erich Ribbeck für das entscheidende EM-Qualifikationsspiel am 9. Oktober in München gegen die Türkei ins Aufgebot der DFB-Auswahl berufen worden.

Während sich bei den Berlinern das Feld der Verletzten langsam lichtet, muss Duisburgs Trainer Friedhelm Funkel weiter auf seinen Stammtorhüter Gintaras Stauce verzichten. Der 29-jährige Litauer leidet noch unter einer Prellung des linken Beckenbereiches. Der Schlussmann hat jetzt auch seine Teilnahme am EM-Qualifikationsspiel gegen Schottland abgesagt. Zudem haben die Duisbuger ein anderes Problem. Vor allem auswärts enttäuscht seit Wochen die ehedem starke Verteidigungslinie. Zwei Gegentore in Unterhaching, zwei in Frankfurt und gar vier in Stuttgart. "Das ist eine Situation, die total unbefriedigend ist", sagt Funkel, "zu Hause sind wir weiterhin stark in der Defensive, aber auswärts . . . "

Bei Hertha wird vermutlich Thomas Helmer Libero spielen. Der 34-Jährige besitzt nach guten Leistungen in Unterhaching und Mailand das Vertrauen des Trainers. Im Sturm gesetzt sind Michael Preetz und Ali Daei. Während der Iraner für die Auswahl seines Landes am 10. Oktober in Kopenhagen gegen Dänemark spielt, wurde Preetz von Ribbeck nicht berücksichtigt. Der Bundesliga-Torschützenkönig der vergangenen Spielzeit hat in der laufenden Bundesligasaison noch kein Tor erzielt. "Jetzt stehen wir in der Pflicht", sagt Michael Preetz und meint ganz besonders sich, "wir haben heute die Chance, mit einem Sieg wieder nach oben zu kommen."

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