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Sport: Der nächste Punkt

0:0 – auch Dortmund bezwingt Augsburg nicht.

Es war nicht die übliche Höflichkeit, mit der ein Trainer vor einer Partie den Gegner lobt, Jos Luhukay packte noch einen drauf: Borussia Dortmund spiele wie der FC Barcelona, sagte der Trainer des FC Augsburg, „ähnlich aggressiv“ und mit ähnlich „viel Pressing“. Ein größeres Kompliment gibt es kaum im Fußball, und doch trug Luhukay sein Lob nicht nur mit Demut vor, sondern versetzte es mit einem Schuss Selbstbewusstsein: Nur eine Niederlage kassierte Augsburg in den letzten sechs Spielen, gegen den Tabellenführer sollte keine weitere dazu kommen. „Wir werden Dortmund nicht beim Spielen zuschauen“, sagte Luhukay.

Es war kein leeres Versprechen, nach 90 Minuten stand für Augsburg ein beachtliches 0:0. Der BVB bleibt damit zwar im 19. Spiel in Folge ohne Niederlage und stellt seinen Vereinsrekord aus der Saison 1991/92 ein. Betrüblich ist das Unentschieden aus Sicht der Borussen dennoch: Der Abstand zu Verfolger FC Bayern verkürzt sich auf fünf Punkte. BVB-Trainer Jürgen Klopp sagte: „Das war ein hochverdienter Punktgewinn für Augsburg.“

Klopp hatte Sebastian Kehl nach seiner Gelbsperre wieder für Ilkay Gündogan aufs Feld geschickt. Doch gerade der Kapitän hatte redlich Mühe, das Spiel seines Teams zu sortieren. Augsburg rannte, Augsburg giftete – Augsburg war zumindest kämpferisch die bessere Mannschaft.

Eine erste Chance hatten die Gastgeber in der 13. Minute, als Torsten Oehrl aufs Tor köpfte und Weidenfeller parierte. Zehn Minuten später schoss Sven Bender im eigenen Strafraum Hummels an, der Ball streifte nur knapp am rechten Pfosten vorbei. „Wenn man so gegen den Meister auftritt, beweist das, dass wir im Aufwärtstrend sind“, bilanzierte Augsburgs Kapitän Paul Verhaegh. Erst kurz vor der Pause zeigte der BVB mehr Engagement. In der 40. Minute köpfte Robert Lewandowski den Ball über den geschlagenen Simon Jentzsch, doch Sebastian Langkamp kratzte den Ball von der Linie.

Direkt nach dem Seitenwechsel schickte Daniel Baier mit einem Steilpass Oehrl, dessen Schuss Weidenfeller ins Toraus lenkte. Augsburg hatte sichtlich Spaß. Nur Kevin Großkreutz versetzte dem Aufsteiger in der 60. Minute einen Schrecken: Jakub Blaszczykowski flankte, Großkreuz köpfte, und Jentzsch strecke sich länger und länger, um den Ball noch um den Pfosten zu lenken. „Es war einfach nicht mehr drin heute“, sagte Weidenfeller, zuckte mit den Schultern – und verschwand in der Kabine.

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