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Sport: Der neue Duft im Wellblechpalast

Man spricht englisch im Sportforum Hohenschönhausen. Nun weht der Duft der weiten Eishockeywelt durch den Wellblechpalast.

Man spricht englisch im Sportforum Hohenschönhausen. Nun weht der Duft der weiten Eishockeywelt durch den Wellblechpalast. Denn dort hat jetzt ein Trainer das Sagen, der schon im Mekka des Eishockeys, der nordamerikanischen Profiliga NHL, gearbeitet hat. Am Donnerstag hat der Kanadier Pierre Pagé den Allgäuer Uli Egen beerbt, seitdem ist beim EHC Eisbären aus der DEL alles anders.

Erst einmal gab es am Freitag ein 5:2 gegen die Augsburger Panther. Nach vier Niederlagen unter dem zuletzt glücklosen Egen ein wenig Balsam auf die geschundene Fan-Seele. Nach der Schlusssirene zelebrierten Mannschaft und Anhänger den Erfolg, ein wenig später feierte der Frankokanadier Pagé die Fans. Auf englisch, denn der deutschen Sprache ist der neue Trainer nicht mächtig. "Ich habe schon vorher gehört, dass die Fans hier sehr toll sind", sagte Pagé. Die Emotionen von Seiten der Anhängerschaft hätten ihn überwältigt, schon vor dem ersten Bully. "Ich hatte viel von Berlin gehört. Ich war so nervös wie bei meinem ersten Spiel als Trainer vor 30 Jahren."

Ansonsten präsentierte sich Pagé weniger emotional, dafür sehr bestimmt. Schnell wurde klar, dass unter Pagé hemdsärmeliges Diskutieren wie es unter Egen nach dem Spielen zum Ritual geworden war, der Vergangenheit angehört. Fragen nach der Schiedsrichterleistung? Ab jetzt nicht mehr. "Wenn man Meisterschaften gewinnen will, dann darf man sich nicht über Schiedsrichter aufregen." Die vierte Sturmreihe mit den deutschen Spielern Boris Blank, Fabio Patrzek und Jan Schertz, warum bekamen die kaum Einsätze? "Die haben das System noch nicht so gut verstanden. Außerdem kenne ich die Nordamerikaner in unserer Mannschaft besser."

Dass ein neuer Mann etwas ändern muss, um Erfolg zu haben ist legitim. So durfte Kotrainer Hartmut Nickel beim Spiel gegen Augsburg nicht mehr hinter der Bande stehen. Nickel bekam dafür ein paar Blatt Papier in die Hand gedrückt und musste nach nordamerikanischen Muster als dritter Coach das Spiel von der Tribüne aus verfolgen. Nickel, der bei den Eisbären quasi zum Inventar gehört, ertrug seine Umstrukturierung gelassen. "Ich bin jetzt halt der Mann mit dem Knopf im Ohr", sagte Nickel. Heute übrigens zum zweiten Mal, da sitzt Nickel beim Spiel im Mannheimer Friedrichspark auf der Tribüne.

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