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Sport: Der Rahmen des Möglichen

Mindestens einmal pro Quartal prophezeit Uli Hoeneß dem deutschen Klubfußball eine Blütezeit. Wenn, ja wenn die Ölscheichs nicht mehr unbegrenzt Geld in ihre Fußballobjekte pumpen dürfen und wenn Schuldenmachen begrenzt wird.

Mindestens einmal pro Quartal prophezeit Uli Hoeneß dem deutschen Klubfußball eine Blütezeit. Wenn, ja wenn die Ölscheichs nicht mehr unbegrenzt Geld in ihre Fußballobjekte pumpen dürfen und wenn Schuldenmachen begrenzt wird. Doch der frühere Manager und jetzige Präsident des FC Bayern kann noch lange vor sich hinmahnen – er wird nicht Zeuge dieser Zeit werden.

Spaniens Fußball ist so pleite wie das Land. Die Situation für viele Profiklubs ist dramatisch, allein der FC Barcelona und Real Madrid könnten ihre Bilanzschulden notfalls schnell tilgen. Um überhaupt etwas Geld zu sehen, plant Spaniens Sportminister nun einen Schuldenschnitt. Das sei nicht die Lösung der Probleme, ist umgehend aus München zu hören (diese Woche hat der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge Zeigefingerdienst). Auch er hofft auf die neuen europäischen Regelungen des Financial Fair Play, nach denen nicht mehr ausgegeben werden darf, als eingenommen wird.

Das ist aber absurd. Die deutschen Klubs müssen in diesen Tagen ihre Lizenzunterlagen einreichen, nach strengen Vorgaben. Ein spektakulärer Schuldenschnitt für Pleite-Klubs ist hierzulande nicht vorstellbar, solche Dinge werden unauffälliger geregelt. Hansa Rostock steht vor dem Abstieg in die Dritte Liga, hat 16 Millionen Euro Schulden. Die Stadt plant darum mit der Landesregierung einen finanziellen Rettungsschirm. Auch in Deutschland wird den Klubs geholfen.

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