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Sport: Der Retter auf Abruf wird unruhig

Igor de Camargo drängt in Gladbachs erste Elf.

Mönchengladbach - Das Outfit von Igor de Camargo – schwarzes Hemd, schwarze Hose, schwarze Schuhe mit einem Hauch von Weiß – sah zwar eher nach Beerdigung aus. Die eigentliche Botschaft, die Belgiens Nationalstürmer nach seinen zwei Toren zum 2:0 (0:0) gegen Zyperns Meister AEL Limassol loswerden wollte, war aber sehr erfreulich. „Viele Leute haben mich gern, das find' ich schön“, sagte der Angreifer von Borussia Mönchengladbach. Dazu lächelte de Camargo sanft – in dem Wissen, am Borussia-Park gerade noch ein bisschen beliebter geworden zu sein.

Die zwei späten Treffer des Reservisten bescherten Gladbach nach schwachem Start in der Europa League mit einem Punkt aus den ersten zwei Partien und trotz eines weitgehend miserablen Spiels gegen Limassol die Eintrittskarte in die Zwischenrunde. Und das sogar vor dem letzten Spieltag der Gruppenphase, weil Fenerbahce das Parallel-Spiel in Marseille gewann. Das Duell der beiden Klubs am 6. Dezember in Istanbul ist somit eines, „das sportlich keinen Wert mehr hat“, wie Sportdirektor Max Eberl blitzschnell erkannte und für die Dienstreise an den Bosporus folgerichtig vorschlug: „Da kann man sinnvoll rotieren.“

Sofort rotieren – und zwar in die Stamm-Elf – will Igor de Camargo. Zuletzt musste er hinter dem gegen Limassol ausgewechselten Mike Hanke zurücktreten. Andererseits hat Gladbach de Camargo nicht nur das Überwintern in der Europa League, sondern auch ein eminent wichtiges Tor vor 18 Monaten zu verdanken: das 1:0 im Relegations-Heimspiel gegen Bochum. „Er hat dafür gesorgt, dass wir überhaupt Spiele wie das gegen Limassol machen dürfen“, lobt Eberl den Mann, der vom Job als Retter auf Abruf genug hat und am Sonntag in Augsburg endlich wieder einmal von Beginn an auflaufen will. „Der Trainer weiß schon, was ich kann“, sagte er. „Ich habe gezeigt, dass ich da bin. Und ich will spielen.“ Andreas Morbach

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