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Sport: Der Schwabenstreich

Der VfB Stuttgart überrascht in der Champions League mit einem 2:1-Sieg über Manchester United

Stuttgart (Tsp). In der Bundesliga steht der VfB Stuttgart an der Spitze, ist nach sieben Spielen noch ohne Gegentor. Jetzt schickt sich die Mannschaft von Trainer Felix Magath an, auch eine Kategorie höher, in der Champions League, für Aufsehen zu sorgen. Im mit 50 348 Zuschauern ausverkauften GottliebDaimler-Stadion setzten sich die Schwaben in ihrem zweiten Gruppenspiel mit 2:1 (0:0) durch, Gegner war dabei kein Geringerer als Englands Meister Manchester United. Ein echter Schwabenstreich.

Die Spieler aus Manchester hatten von Beginn an versucht, drauflos zu kombinieren, wie sie das gewohnt sind, Ball und Gegner sollten laufen – genauso wie beim Auftakt zur diesjährigen Champions League, als ManU daheim Panathinaikos Athen gleich mit 5:0 überfahren hatte. Dass der VfB Stuttgart dann aber weder ehrfurchtsvoll noch kopflos über das Feld lief, sondern auch beherzt kämpfte, die Räume zustellte, grätschte, sich die Bälle immer wieder selbst eroberte, das überraschte die Gäste offenbar. Sie kamen nicht dazu, ihr Spiel mit der erwarteten Souveränität aufzuziehen, auch wenn van Nistelrooy, der bei bisher 35 Einsätzen in der Champions League schon 30 Tore erzielt hat, sowie Giggs hin und wieder ihre Gefährlichkeit aufblitzen ließen.

Der VfB Stuttgart verschanzte sich keineswegs in der Defensive. Das Spiel nach vorne krankte aber zunächst daran, dass der letzte, der die Torchancen bringende Pass zu ungenau oder gar nicht gespielt wurde. Dennoch: Imre Szabics besaß für die Schwaben die beste Tormöglichkeit der ersten Hälfte, sein Kopfball ging freilich über das Tor. Und wenn der Ungar später noch einmal die Bilder dieser Chance auf Video betrachten sollte, wird er sich vielleicht ärgern, denn er wird erkennen, dass sein Stürmerkollege Kevin Kuranyi in dieser Szene in seinem Rücken in einer günstigeren Position stand.

Oder überwiegt bei dem ablösefrei von Sturm Graz verpflichteten Szabics beim Betrachten der Bilder vom Spiel nicht doch eher die Freude? Ganze fünf Minuten waren in der zweiten Hälfte gespielt, da brachte er nach einem Stellungsfehler von Manchesters Ferdinand mit einem Flachschuss aus 16 Metern den VfB in Führung. Die Gastgeber legten nur 100 Sekunden später nach. Wieder war Szabics beteiligt. Seinen Pass verwertete Kuranyi zum 2:0.

Ein umstrittener Elfmeter brachte die Gäste wieder ins Spiel zurück. VfB-Torwart Hildebrand soll Ronaldo gefoult haben. Diese Ansicht vertrat jedenfalls Schiedsrichter Cosimo Bolognino aus Mailand. Den Strafstoß verwandelte van Nistelrooy zum 1:2.

Aber auch der VfB bekam einen Elfmeter zugesprochen. Ferdinand hatte im Strafraum Kuranyi von den Beinen geholt. Meira lief an, zwei Schritte nur, United-Torwart Howard wehrte den Ball ab. Anbrennen ließ der VfB aber auch nach diesem Fehlschuss nichts mehr.

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