zum Hauptinhalt

Sport: Der Schwede und Martin Ullrich haben großen Anteil am Berliner Sieg im Penaltyschießen

Hans Zach ist kein Freund des Penaltyschießens. Gestern bot sich dem Trainer der Kassel Huskies wieder die Gelegenheit, diese diskussionswürdige Art der Entscheidungsfindung im Eishockey in Frage zu stellen.

Hans Zach ist kein Freund des Penaltyschießens. Gestern bot sich dem Trainer der Kassel Huskies wieder die Gelegenheit, diese diskussionswürdige Art der Entscheidungsfindung im Eishockey in Frage zu stellen. Schließlich hatte Zachs Mannschaft einmal mehr erst nach der regulären Spielzeit einen Dämpfer bekommen, bereits zum neunten Mal in dieser Saison. Nur ein Mal haben die Huskies im Penaltyschießen überhaupt gewinnen können. 3:3 (0:1, 2:1, 1:1) stand es nach 60 Minuten vor 3237 Zuschauern in der Eissporthalle an der Jafféstraße zwischen den Berlin Capitals und Kassel, im Penaltyschießen hatten die Berliner dann leichtes Spiel. Sjögren, Huusko und Pellegrims trafen, bei Kassel hingegen niemand. "Da müssten wir schon acht Schützen gestattet bekommen und der Gegner nur fünf", lamentierte Zach. Die Bilanz seiner Mannschaft sei fast tragisch: "Gut, dass es nicht nur Penaltyschießen gibt."

Auf Berliner Seite interessierten etwaige Änderungen der Regularien nicht, Michael Komma war überaus zufrieden mit den zwei Punkten. Nicht zu Unrecht strapazierte der Berliner Trainer den Begriff von der "Moral". "Nicht viele Mannschaften haben einen Rückstand gegen Kassel gutmachen können", sagte Komma. Die Einstellung habe bei seinen Spielern gestimmt, alle hätten gut gekämpft. Das ist unstrittig, trotzdem sollte man zwei Akteure hervorheben. 2:0 führten die Huskies bis Mitte des zweiten Drittels nach zwei Toren von Hansson. Zu diesem Zeitpunkt schienen nicht mehr alle Berliner an eine Wende zu glauben. Anders Anders Huusko: Zweikampfstärke und Pensum des Stürmers waren erstaunlich. In der 31. Minute scheiterte der Schwede nach einer sehenswerten Einzelaktion noch an Kassels Schlussmann Rogles, zwei Minuten später hatte er mehr Fortune und schoss das Anschlusstor für die Berliner.

War Huusko der auffälligste Stürmer, so bot in der Verteidigung der Capitals Martin Ulrich die beste Leistung. Schon beim 1:2 hatte der Österreicher assistiert, auch beim 2:2 durch Hiller kurz vor der zweiten Pause legte Ulrich vor. Seinen größten Auftritt hatte der Spieler mit der Nummer 47 im letzten Abschnitt, ausgerechnet im Powerplay zog Ulrich von der blauen Linie zum 3:2 ab. Bis dahin war das Berliner Überzahlspiel überhaupt nicht in Tritt gekommen, die ordnende Hand des verletzten Dänen Heinz Ehlers wurde auch gestern schmerzlich vermisst.

Dass die Berliner nur 68 Sekunden nach dem Führungstreffer den Gästen in Gestalt von Guay den Ausgleich gestatteten, fiel sicher in die Kategorie "fahrlässig", denn der Kanadier in Diensten der Huskies wurde bei seinem Alleingang nur halbherzig attackiert. So wurde es nichts mit drei Punkten für die Capitals, was allerdings angesichts des ausgeglichenen Spielverlaufs auch des Guten zuviel gewesen wäre. Dank der überzeugenden Vorstellung im Penaltyschießen reichte es zu zwei Punkten, und die könnten in der Endabrechnung wertvoll sein. Denn schließlich liest sich das Restprogramm der Mannschaft von Michael Komma in der Hauptrunde nicht allzu dramatisch - zumindest was die nächsten drei Partien angeht: Da treffen die Capitals mit Essen, Schwenningen und Rosenheim auf Gegner, die alle die Saison in der Abstiegsrunde beenden.

Zur Startseite