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Sport: Der Sieg der Pannenhelfer

Peter Pacult grinste wie ein kleiner Junge, der in Nachbars Garten die Kirschen vom Baum stibitzt hatte. "Da fragt morgen keiner mehr nach", sagte der Trainer des TSV 1860 Müchen nach dem 1:0-Sieg beim VfB Stuttgart.

Peter Pacult grinste wie ein kleiner Junge, der in Nachbars Garten die Kirschen vom Baum stibitzt hatte. "Da fragt morgen keiner mehr nach", sagte der Trainer des TSV 1860 Müchen nach dem 1:0-Sieg beim VfB Stuttgart. Schließlich kann es einem Trainer nach solchen 90 Minuten ziemlich egal sein, dass der Gegner seine Mannschaft fast schwindelig gespielt hat. Denn dieser Gegner hat alle Chancen ausgelassen und dem Gast die drei Punkte geschenkt. Gut für Pacult, dass Didier Dheedene eine Möglichkeit aus dem Nichts zum Siegtreffer nutzen konnte.

Zum Thema Bundesliga aktuell: Ergebnisse und Tabellen Bundesliga-Tippspiel: Das interaktive Fußball-Toto von meinberlin.de Bei den schwäbischen Verlierern kochte die Empörung fast über. "Also", keuchte Krassimir Balakow nach der ersten Heimniederlage der Saison aufgebracht, "so ein Spiel habe ich ja noch nie erlebt. Also ehrlich." Eigentlich hätte der Bulgare am liebsten "Unverschämtheit" gerufen. Die Schwaben fühlten sich in einem munteren und abwechslungsreichen Spiel fast ein wenig betrogen.

Allerdings konnte keiner Schiedsrichter Uwe Kemmling für das Missgeschick verantwortlich machen. Die jungen Kicker des VfB hatten den Sieg selbst verspielt. Es steht in keiner Spielordnung des Deutschen Fußball-Bundes, dass beide Mannschaften zur Steigerung des spielerischen Niveaus beitragen müssen. So standen die 60er meist da, sahen in ihren orangefarbenen Trikots aus wie überforderte Pannenhelfer einer Autobahnmeisterei und beglückwünschten ihren Torwart Simon Jentzsch, der hielt und wegboxte, was auf ihn zugeflogen kam. Das war nicht wenig. "Ein glücklicher Sieg", resümierte Pacult. "Der VfB hat halt vergessen, Tore zu machen."

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