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Sport: Der Sieg des Trainers

Lothar Matthäus zieht mit Belgrad in die Champions League ein

Newcastle (Tsp). Bobby Robson hat kein Glück mit Lothar Matthäus. Vor 13 Jahren traf Robson als Nationalcoach mit England auf die deutsche Nationalmannschaft. Es war das Halbfinale der FußballWM in Italien, 1:1 stand es nach 120 Minuten, das Elfmeterschießen musste über den Einzug ins Endspiel entscheiden. Die Deutschen – mit Kapitän Lothar Matthäus – gewannen. Am Mittwochabend standen sich Matthäus und Robson wieder gegenüber, der eine als Trainer von Partizan Belgrad, der andere als Trainer von Newcastle United. 0:1 hatte Belgrad vor zwei Wochen das Hinspiel verloren. Nach zweimal 90 Minuten und einem Tor von Albert Nadj aber stand es wieder 1:1, nach weiteren 30 Minuten Verlängerung immer noch, wieder entschied das Elfmeterschießen – und „die Engländer verloren, natürlich“, schrieb die „Times“. Durch den überraschenden 4:3-Erfolg im Elfmeterschießen hat sich Partizan die Zugangsberechtigung zum Millionenspiel Champions League erworben. Gegner sind dort Real Madrid, FC Porto und Olympique Marseille.

Für Matthäus ist der Einzug in den finanziell lukrativen Wettbewerb der erste ernst zu nehmende Erfolg als Trainer. Als er den serbischen Klub in der vorigen Saison übernahm, war Partizan schon so gut wie Meister. Böse Zungen behaupten: Selbst Matthäus konnte da keinen Schaden mehr anrichten. Auf seiner ersten Trainerstation bei Rapid Wien hatte sich der deutsche Rekord-Nationalspieler noch nach Kräften blamiert. Nach nicht mal einem Jahr wurde Matthäus entlassen – nachdem er mit Platz acht die schlechteste Platzierung des Klubs zu verantworten hatte.

Umso überraschender ist der Erfolg mit Partizan. Nie zuvor konnte sich ein serbischer Klub für die seit 1992 existierende Endrunde der Champions League qualifizieren. „Ein Wunder ist passiert“, schrieb die Zeitung „Blic“. Als die Mannschaft gestern Morgen in der Heimat landete, warteten rund 3000 Fans auf dem Flughafen. „Unsere Akteure sind heute zu Nationalhelden geworden“, sagte Matthäus nach dem Spiel. Dass sie das vor allem ihrem Trainer zu verdanken haben, versteht sich für Matthäus von selbst: „Die Mannschaft hat sich an meine Taktik gehalten und so diszipliniert gespielt, wie ich mir das vorstelle.“

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