zum Hauptinhalt

Sport: Der Sinn der Übung

Herthas Profifußballer verbringen diese Woche in Kaprun in Österreich. Aber was machen die da eigentlich tagaus, tagein?

Herthas Profifußballer verbringen diese Woche in Kaprun in Österreich. Aber was machen die da eigentlich tagaus, tagein? Und wozu ist so ein Trainingslager überhaupt gut? Wir beantworten diese Fragen und stellen jeden Tag eine Übung vor.

Es ist gerade einmal zwei Wochen her, dass der Niederländer Huub Stevens das Training bei Hertha übernommen hat. Doch schon jetzt ist er die unumschränkte Autorität an der Seitenlinie. Die Phase des kritischen Beäugens ist vorbei. Die Spieler haben schnell gemerkt, was geht und was nicht. Niemand macht Sperenzchen.

Firlefanz kommt nicht an bei dem Mann mit dem stechenden Blick. Es wird viel gelaufen und viel gelacht. Wenn Stevens nicht lacht, lacht auch kein anderer auf dem Platz. So einfach ist das.

In den ersten beiden Trainingswochen, in der Zeit vor dem Trainingslager, blieben die Bälle in der Kabine. Das ist durchaus nicht ungewöhnlich in dieser Phase der Vorbereitung. Der Schwerpunkt lag im Kraftausdauerbereich. Kurze Sprints, lange Sprints, kurz Läufe, lange Läufe – so genannte Intervallübungen. Und zwischendrin immer wieder Partnerübungen für Koordination und Gleichgewichtssinn.

Gestern überraschte Stevens die Spieler mit einer ungewöhnlichen Übung, die so bisher niemand kannte. 22 Spieler mussten sich auf dem Fußballfeld großzügig verteilen und ständig in Bewegung bleiben. Dazu wurden gleich fünf Bälle ins Spiel gebracht. Die Aufgabe bestand darin, den Ball in der Luft anzunehmen, ihn mit ein, zwei Kontakten unter Kontrolle zu bringen, um ihn – ohne dass der Ball den Boden berührt – im hohen Bogen einem Mitspieler zuzupassen, der möglichst weit entfernt stand. Eine Übung mit durchschnittlichem technischen Schwierigkeitsgrad. Am wichtigsten war für Stevens, dass die Spieler laut miteinander reden mussten, um ein heilloses Durcheinander zu verhindern.

Gefragt waren Auffassungsgabe, Geschicklichkeit und Kommunikation. Die Übung dauerte nur wenige Minuten. Die Wirkung war enorm. Die Spieler waren schnell bei Laune, gedanklich angeregt und warm für die nächsten Übungen. miro

NAME

Zur Startseite