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Sport: Der Spezialist im Aufholen Ralf Waldmann glaubt noch an den Gewinn der Meisterschaft

Mit neuem Selbstvertrauen will Ralf Waldmann nach dem Triumph in Jerez seine Aufholjagd in der Motorrad-Weltmeisterschaft fortsetzen. "Ich bin wieder da.

Mit neuem Selbstvertrauen will Ralf Waldmann nach dem Triumph in Jerez seine Aufholjagd in der Motorrad-Weltmeisterschaft fortsetzen. "Ich bin wieder da. Mein Ziel ist immer die WM. Ich habe den Titelkampf nicht aufgegeben. Ich bin in einem fahrerischen Hoch", sagt der 33 Jahre alte Aprilia-Pilot aus Ennepetal vor dem Großen Preis von Frankreich am Sonntag in Le Mans.

Immerhin 34 Punkte beträgt der Rückstand von Waldmann in der Klasse bis 250 ccm auf WM-Spitzenreiter Daijiro Katoh (Japan) vor dem fünften von 16 Weltmeisterschafts-Läufen. "Kein Thema", findet Waldmann, der ohnehin Spezialist im Aufholen ist. 1996 hatte er nach sechs Rennen schon 69 Punkte Rückstand auf den Italiener Max Biaggi, lag praktisch hoffnungslos im Titelkampf zurück und verfehlte die WM als Vizeweltmeister am Ende dennoch nur um sechs Zähler.

An Le Mans hat der derzeitige WM-Fünfte gute Erinnerungen. 1995, beim letzten Rennen auf dem 4,305 km langen Kurs, siegte "Waldi" nach einer fahrerischen Gala vor Biaggi. Noch heute schwärmt der Routinier davon und bezeichnet den Auftritt als eines seiner besten Rennen überhaupt: "Ich kenne die Strecke, das kann ein Vorteil sein." Katoh und Honda-Teamkollege Tohru Ukawa wissen indes nicht, was sie in Le Mans erwartet. Zudem klagt der kleine Katoh nach einem Sturz bei Testfahrten im portugiesischen Estoril über Schmerzen an seiner rechten Hand.

Waldmann kommt mit einer Bestzeit bei den Tests als Empfehlung nach Le Mans. "Das gibt Auftrieb", meint der Deutsche, der mit 47 Zählern auf Rang fünf der Gesamtwertung liegt. "Waldi hat wieder Blut geleckt", sagt Teamchef Dieter Stappert. Sogar Shinya Nakano (Yamaha), in der WM mit 67 Punkten Zweiter hinter Landsmann Katoh (81), lobt: "Ralf ist sehr erfahren, er kann überall gewinnen."

In Frankreich muss Waldmann jedoch beweisen, dass der Erfolg in Jerez, zugleich der 19. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere, keine einmalige Sternstunde war: "Ich bin zwar nicht mehr der Jüngste und haue mich nicht mehr so rein wie damals, als ich 18 war, aber ich bewege mich immer noch am Limit." Was er in Jerez deutlich zeigte. Auf seiner Ehrenrunde hatte er glücklich eine schwarz-rot-goldene Fahne geschwenkt. Er und seine Fans hoffen jetzt auf eine Wiederholung in Le Mans.

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